Gespräch mit dem Autor Martin Thomas Pesl
Das Buch der Schurken
Die 100 genialsten Bösewichte der Weltliteratur listet der Journalist und Autor Martin Thomas Pesl in seinem "Buch der Schurken" auf. Was ist gut und was ist böse? - darüber spricht er mit Ö1.
8. April 2017, 21:58
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Martin Thomas Pesl, "Das Buch der Schurken", edition atelier
Zweifellos ist es nicht so schwer, die auszumachen. Literatur lebt unter anderem davon, dass unterschiedliche Wert- oder Moralvorstellungen aufeinanderprallen. Ich will jetzt gar nicht den Gut-Böse- Gegensatz bemühen, denn kein Charakter ist eindeutig, wenn wir von der Trash- und Kolportageliteratur absehen. Ich nenne drei Figuren, die Sie in Ihrer Schurkengalerie vorkommen: Felix Krull aus Thomas Manns Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull; der Tiger Schir Khan aus Rudyard Kiplings Dschungelbuch oder das Fräulein Rottenmeier aus Johanna Spyris Heidi. Alle drei sind was sie sind, nicht zuletzt durch die Umstände oder sozialen Muster, in denen sie leben. Kurzum: das Böse hat kein eindeutiges Gesicht.