Kleiner Falke gegen großen Vogelschwarm
Wie Greifvögel auf dem Brünner Flughafen für Sicherheit sorgen, hat sich Eva Roither angeschaut.
8. April 2017, 21:58

Die Security-Falken auf dem Weg zur Arbeit.
ORF/EVA ROITHER
Zusammenstöße mit Vögeln sind bei Pilot/innen und Airlines gefürchtet. Vogelschwärme können sogar Triebwerke lahmlegen und den Flieger zur Notlandung zwingen. In Österreich wurden letztes Jahr knapp 170 Vorfälle der Luftfahrtbehörde gemeldet, europaweit sind es rund 5000 jährlich. Solche Kollisionen kommen oft in der Start – und Landephase vor. Eine Methode gegen Vögel im Flughafenareal haben Falkner entwickelt. Auf vielen Flughäfen der Welt schicken sie ihre Greifvögel auf die Jagd: nach Staren, Möwen, Tauben, aber auch nach Hasen und Rehen. Auf dem tschechischen Flughafen Brünn etwa arbeitet Josef Pollajek. Und das schon seit den 1990er Jahren.
Pferde, Hunde, Falken und Falkner. Alle müssen zu hundert Prozent funktionieren.

Die Falkner Josef Pollajek (links) und Raimund Weinhappl (rechts).
ORF/ EVA ROITHER
Insgesamt 20 Falken, einige Habichte und Adler trainiert er, aber auch Hunde und Pferde. Er hat auch schon Geparden das Wild (ver-)jagen lassen. In Österreich werden Falkner nur am Fliegerhorst Zeltweg eingesetzt. Raimund Weinhappl vertreibt mit seinen Greifvögeln unter anderem Störche, Reiher und Krähen. Der österreichische Falkner ist mit dem tschechischen Kollegen schon seit 30 Jahren befreundet, Raimund Weinhappl und Josef Pollajek treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch und gehen gemeinsam auf die Beizjagd. Eva Roither war bei einem Treffen der beiden in Brünn dabei und hat den Falknern bei ihrer Arbeit auf dem Flughafen zugesehen.
Service
Deutscher Ausschuss zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr
Greifvogelflugschau Riegersburg, Raimund Weinhappl
Österreichischer Falknerbund
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