EU-Vorstoß gegen Raucher

Ab heute gibt es in der EU neue Vorschriften für Zigaretten und andere Tabakwaren. Die Zigarettenpackungen müssen mit Fotos illustriert werden, die die gesundheitlichen Konsequenzen des Rauchens überdeutlich zur Schau stellen - auch in Österreich. Für die EU ist das der Endpunkt eines langen Kampfes gegen das Rauchen und seine Folgen.

Morgenjournal, 20.5.2016

Aus Brüssel,

Es war ein langer Weg zum Stand von heute. Die EU hatte schon im Jahr 2014 die Verschärfung der Tabakregeln beschlossen, ein Jahr zuvor war bereits im Europäischen- Parlament der Konsens darüber hergestellt worden, der heutige EU- Gesundheitskommissar Vitenis Andriukaitis hatte schon damals daran appelliert, beim Schutz vor den Gefahren des Rauchens vor allem an die Kinder zu denken. Und der CDU- Abgeordnete Karlheinz Florenz hatte auf EU-weit 700.000 Todesfälle aufmerksam gemacht, die jedes Jahr auf den Tabakrauch zurückgehen.

Mit dem heutigen Tag ist es jetzt soweit. Es gibt neue Vorschriften, am augenfälligsten jene, wonach auf Zigarettenpackungen in Zukunft Schockfotos zu sehen sein müssen. Bilder von krebszerfressenen Lungen, von Gliedmaßen, die wegen tabakbedingter Durchblutungsstörungen verfault sind, von ruinierten Zähnen. Mindestens zwei Drittel der sichtbaren Oberfläche einer Packung müssen diese Bilder einnehmen. Von heute an dürfen nur noch solche Zigarettenpackungen gedruckt werden, aber weil noch viel alte Produktion im Umlauf ist, dürften die Bilder erst im Herbst weitum sichtbar sein. Dazu sind Hinweise auf die Gefahren des Rauchens Pflicht, und auch ein Textfeld, mit dem Nikotinsüchtige auf Beratungsstellen zur Entwöhnung hingewiesen werden.

Schrittweise sollen die Verbote für Tabakwerbung in der gesamten EU noch ausgeweitet werden, und Kautabak wird auch verboten.
Und noch etwas sieht die neue Gesetzgebung vor: Namenszusätze wie „light“ oder „mild“, die nahelegen, es gebe harmlosere Zigaretten, gehören von heute an ebenfalls in den Bereich des EU- weit nicht mehr Erlaubten.