Beifall aus Brüssel für Van der Bellen

In den Institutionen der Europäischen Union in Brüssel wurde der knappe Wahlsieg Alexander van der Bellens weitgehend positiv aufgenommen. Viele in Brüssel gehen davon aus, dass Van der Bellens Wahl auch für weitere und vielleicht auch verstärkte Zusammenarbeit auf europäischer Ebene stehen könnte.

Alexander Van der Bellen vor EU-Flagge

APA/AFP/DIETER NAGL

Morgenjournal, 24.5.2016

Aus Brüssel,

Nur etwas mehr als eine Stunde nach dem Bekanntwerden des Endergebnisses griff EU- Kommissionspräsident Jean- Claude Juncker zum Telefon, um Alexander von der Bellen zu gratulieren. Es ist anzunehmen, dass er sich im Fall eines Wahlsiegs von Norbert Hofer westlich mehr Zeit gelassen hätte, er hatte nie verhehlt, dass er, wie er wörtlich sagt, die FPÖ nicht mag.
Und auch im Kreis der EU- Außenminister überwogen die Äußerungen, die dem Wahlsieger Alexander Van der Bellen mehr Hoffnung im Hinblick auf europäische Zusammenarbeit attestieren. Italiens Außenminister Paolo Gentiloni nennt Van der Bellens Sieg eine gute Nachricht. Und zur Begründung meint er, Töne der Radikalisierung, wenn es um das Flüchtlingsproblem gehe, seien für Länder wie Österreich nicht angebracht.

Auch der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn sieht in Wahlsieger Van der Bellen den europäischen Kandidaten. Die Österreicher hätten nach dem ersten Wahlgang überlegt, meint Asselborn. Und sie hätten sich dann entschlossen, nicht im selben Korb zu landen wie Marien Le Pen in Frankreich oder Geert Wilders in den Niederlanden.

Und EU- Kommissar Johannes Hahn aus Österreich äußerte sich nicht ganz so pointiert, aber in ähnlichem Sinn. Es sei wichtig, dass ein Präsident gewählt wurde, der eine pro-europäische Haltung vertritt, ließ Hahn in einer schriftlichen Stellungnahme verlauten.