Hofer: Bitte nicht streiten

Die FPÖ ist am Vormittag im Parlament zu einem Bundesparteivorstand zusammen gekommen - dabei werden Konsequenzen aus der knappen Niederlage des Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer beraten; etwa, ob man die Wahl anfechten will. Die Sitzung ist derzeit noch im Gang, einiges ist aber schon nach außen gedrungen. Norbert Hofer etwa hat in einem kurzen Statement vor der Sitzung die Österreicher gebeten, wegen des engen Wahlergebnisses nicht zu streiten. Van der Bellen hat er gratuliert.

Norbert Hofer

APA/ROLAND SCHLAGER

Mittagsjournal, 24.5.2016

Um elf Uhr hat die Sitzung des FPÖ-Parteivorstandsbegonnen - und die zumindest vor der wartenden Presse verlautbarte Stimmung ist klar. Es war, so diejenigen, die mit den Journalisten gesprochen haben. Ein Erfolg. FPÖ-Generalsekretär und Wahlkampfleiter Herbert Kickl sagt, man werde den Wahlkampf analysieren. Es sei der erfolgreichste Wahlkampf für die FPÖ aller Zeiten gewesen. Was die Erneuerung der Regierung anlangt, so werde man jetzt auf Taten warten.

Oberösterreichs FPÖ-Landesparteichef Manfred Haimbuchner sieht im Wahlergebnis den größten Erfolg eines freiheitlichen Kandidaten in der Zweiten Republik.

Auch Norbert Hofer trifft man an, in den Gängen des Parlaments, nach wie vor Dritter Nationalratspräsident. Er sagt, es sei gestern ein sehr harter Tag gewesen. Er sei jetzt damit beschäftigt, alle Leute zu trösten. Die Reaktionen auf facebook und twitter seien sehr heftig. Deshalb bittet er die Österreicher nicht zu streiten. Man müsse zusammenhalten. Alexander van der Bellen habe er gesprochen und gratuliert. Jetzt hoffe er auf eine gewisse Ruhe.

Hofers Analyse der nahen Zukunft: für beide Seiten sei es schwer, für ihn und für Van der Bellen. Wichtig sei es ihm, dass die Österreicher zusammenhalten.

Und die Kommentare, die da lauten, Hofer wäre der bessere Spitzenkandidat bei der nächsten Nationalratswahl. Er wolle hinter Heinz Christian Strache kandidieren. Zwischen Strache und ihm passe kein Blatt. Er wolle ihm helfen, die FPÖ zur stärksten Kraft in Österreich zu machen.

Und dann noch das Thema Wahlanfechtung, da ist Hofer heute zurückhaltend: es würden Hinweise seriös geprüft. die FPÖ wolle aber auf keinen Fall ein schlechter Wahlverlierer sein.

Die FPÖ-Parteivorstandssitzung wird noch bis mindestens 13 Uhr andauern.