Kuljabins gehörlose Schwestern

Timofej Kuljabin ist Anfang dreißig und eines der großen Regietalente in Russland. Seine Bearbeitung von Tschechows "Drei Schwestern" gehört für viele Kritiker zu den Höhepunkten der Wiener Festwochen, weil sie völlig anders an diesen Klassiker herangeht: Schauspieler spielen in russischer Gebärdensprache, der deutsche Text erscheint in Übertiteln.

Die Aufführung des weithin beachteten Nowosibirsker Theater Rote Fackel ist noch heute Abend zu sehen.

Kulturjournal, 30.5.2016

Mit seiner "Tannhäuser"-Inszenierung in Nowosibirsk sorgte Kuljabin bereits für einen russlandweiten Skandal, der die Entlassung des Theaterdirektors zu Folgen hatte. In der Venusbergszene war da Tannhäuser mit Jesus Christus gleichesetzt, was den Aufschrei der in Putins Russland mächtigen orthodoxen Kirche nach sich zog, die die Aufführung verbieten ließ.

Kuljabin ist Träger des wichtigsten Theaterpreises des Landes, der Goldenen Maske, und am 8. Juni wird er eine Inszenierung von "Don Pasquale" am traditionsträchtigen Bolschoi Theater in Moskau herausbringen.

Service

Wiener Festwochen - Drei Schwestern
Teatr Krasnyi Fackel, Nowosibirsk

Der Standard - "Drei Schwestern": Nach Moskau, hin zu Miley Cyrus
Wiener Zeitung - "Drei Schwestern" beeindruckte bei den Wiener Festwochen
Kurier - Wortloses, großes Theaterglück
Die Presse - "Drei Schwestern": Bei Tschechow ist das Dunkel licht genug

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