Russlands neue Wege Richtung Westen

Es ist seit Jahrzehnten eine der schwierigeren Übungen der Diplomatie: die Signale aus Russland zu deuten. Gerade in letzter Zeit sind diese Signale durchaus widersprüchlich. Einerseits lässt die Führung in Moskau die ukrainische Militärpilotin Nadeschda Sawtschenko frei; andererseits fliegen russische Kampfjets Tiefflug-Übungen über US-Kriegsschiffen.

Mittagsjournal, 31.5.2016

Es sind widersprüchliche Signale, die der Westen zur Zeit aus Russland erhält: einerseits kommt Moskau plötzlich schon seit Monaten vorgebrachten Forderungen europäischer Politiker nach - wie jener nach der Freilassung der ukrainischen Kampfpilotin Nadeschda Sawtschenko - und der Sprecher des Kremls deutet sogar die Möglichkeit einer Wiedereingliederung der Rebellengebiete im Donbass in die Ukraine an. Andererseits übt sich das russische Militär in Drohgesten - wie etwa den Tiefflug-Manövern russischer Kampfjets über US-Schiffen. Wollen Putin und seine Leute nun auf den Westen zugehen, oder nicht? ORF-Korrespondent Christian Lininger hat in Moskau Politologen gefragt, ob sie bei der Deutung der russischen Außenpolitik behilflich sein können.