Asyl: Doskozil kritisiert Neuinterpretation

Die Neuinterpretation des Richtwerts von 37.500 Flüchtlingen, die heuer zum Asylverfahren in Österreich zugelassen werden, würde de facto mehr Neuzugänge erlauben. Auch Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) ist nicht zufrieden damit, wie der künftige SPÖ-Chef Bundeskanzler Christian Kern mit den Asylwerber-Zahlen umgeht.

Morgenjournal, 1.6.2016

Minister Doskozil im Gespräch mit

Nicht 22.000 - wie bisher angenommen - sondern erst 11.000 Anträge gemäß dem Richtwert von 37.500 habe es seit Jahresbeginn gegeben, ließ Kern gestern nach dem Ministerrat aufhorchen. Dublin-Fälle und Familiennachzug seien herauszurechnen. Im Ö1-Interview kritisiert Doskozil, der heute Generalsekretär Jens Stoltenberg im NATO-Hauptquartier in Belgien besucht, die Art der Präsentation der Asyl-Zahlen.

Dass Kern für heuer von bisher 11.000 Asylwerbern ausgeht statt wie angenommen 22.000, habe ihn überrascht, so der Verteidigungsminister. Er sei für eine monatliche Veröffentlichung der Asylzahlen, um gegenüber der Bevölkerung glaubwürdig zu bleiben, so Doskozil.