Autobiografie von Richard Dawkins

Die Poesie der Naturwissenschaften

Richard Dawkins kommt am 26. März 1941 in Nairobi in Kenia zur Welt. Dawkins‘ Vater, ein Botaniker, folgt als britischer Kolonialbeamter der Familientradition.

Doch der kleine Richard Dawkins entwickelt kein übermäßiges Interesse daran, forschend durch die Natur zu stapfen. Nach der Schule geht Richard Dawkins nach Oxford und studiert Biologie. Er landet in der Forschungsgruppe des niederländischen Ethologen und späteren Nobelpreisträgers Niko Tinbergen und kommt so erst richtig auf den Geschmack für wissenschaftliches Arbeiten.

"Hinter meinem Interesse für die Biologie standen vorwiegend Fragen nach den Ursprüngen und dem Wesen des Lebendigen, nicht aber die Liebe zur Naturgeschichte."

Das bringt ihn schon in den frühen 1970er Jahren dazu, über Evolution nachzudenken. Und, für die damalige Zeit noch eher ungewöhnlich, den Computer für Simulationen von Evolutionsprozessen zu nutzen. Sein erstes Buch, "Das egoistische Gen", erscheint 1976 und wird nahezu über Nacht zum Bestseller und verändert Richard Dawkins‘ Leben.

Folgerichtig bildet es auch die Zäsur in seiner Autobiographie, die im englischen Original in zwei Teilen erschienen ist. Der erste Teil, eine 250 Seiten lange, bildreiche Geschichte mit dem Titel "Staunende Neugier" endet mit dem Erscheinen von "Das egoistischen Gen".

"Wer abschweifende Anekdoten nicht mag, wird vielleicht feststellen, dass er hier das falsche Buch liest."

Ein Hinweis, den man ernst nehmen darf. Die Erzählung seines Lebens setzt Richard Dawkins im zweiten Teil seiner Biografie nicht mehr chronologisch fort, sondern in thematische Kapitel gegliedert, mit vielen abschweifenden Anekdoten. Man mag das als kompakte Zusammenfassung lesen oder als Auffrischung von Bekanntem. Man kann so viel Selbstreferentialität aber auch ziemlich anstrengend finden.

Die staunende Neugier des ersten Teils wird im zweiten jedenfalls auf eine harte Probe gestellt. Daran ändern leider auch die vielen eingestreuten Gedichte, mit denen der Lyrikliebhaber Dawkins seine "Poesie der Naturwissenschaften" spickt, nichts.