Vor FED-Zins-Entscheidung

In den USA wird die Notenbank FED am Abend unserer Zeit ihre jüngste Erkenntnis zur künftigen Geldpolitik erklären. Die zentrale Frage lautet - Zinsniveau ändern oder nicht.

Morgenjournal, 15.6.2016

Es deutet alles darauf hin, dass die Notenbank den Leitzins bei maximal 0,5 Prozent belässt. Dieses Niveau dürfte auch für den Rest des Jahres gelten. Drei Faktoren spielen bei der Entscheidung der FED diesmal eine besondere Rolle: Erstens - die Arbeitsmarktdaten sind schlechter als erwartet. Zweitens - die Inflation ist weiterhin niedrig, auch wenn der wichtige Einzelhandel mehr Umsatz meldet, und drittens: der mögliche EU Austritt Großbritanniens. Die US Notenbank warnt vor einem Brexit. Er könnte auf den Finanzmärkten Turbulenzen auslösen und das Wachstum bremsen.

Morgen in einer Woche stimmen die Briten ab. Den Umfragen zufolge halten sich EU Gegner und Befürworter die Waage. Wie ausgeprägt ist die Nervosität der Investoren?

Je näher das Votum rückt, desto intensiver ist die Bewegung weg vom Aktienmarkt. An der Börse sinken die Kurse ebenso wie an der Wall Street oder - wie schon seit einigen Tagen - in Europa. Der deutsche Leitindex DAX verzeichnet den tiefsten Stand seit drei Monaten und scheint weiter nach unten zu gehen.

Wohin leiten die Anleger dann das Geld aus den Aktienverkäufen hin?

Sie kaufen zum Beispiel sehr gut bewertete Staatsanleihen, gefragt ist ebenso Gold und gefragt sind stabile Währungen wie Dollar, Yen und besonders der Schweizer Franken. Sicherheit zuerst lautet derzeit das Motto der Investoren.