Anschlag auf Flughafen in Istanbul
Der Atatürk-Flughafen in Istanbul ist gestern am späten Abend Ziel eines Anschlags geworden. Drei Täter haben um sich geschossen und sich dann offenbar in die Luft gesprengt. Mindestens 41 Menschen wurden getötet, fast 150 verletzt.
8. April 2017, 21:58

AP/EMRAH GUREL
Mittagsjournal, 29.6.2016
Drei Männer, so heißt es offiziell, sind gestern kurz nach 22 Uhr mit einem Taxi vor dem Flughafen Istanbul vorgefahren. Einer lief in das Gebäude und schoss wild um sich. Die Polizei erwiderte das Feuer, der Angreifer wurde offensichtlich getroffen und sprengte sich, nachdem er fast eine halbe Minute am Boden lag, in die Luft. Ein Augenzeuge erzählt das so: Ich habe eine Explosion gehört und die Polizei sagte uns, wir sollten in Deckung gehen. Es gab eine Schießerei, und jemand in der Nähe wurde getroffen. Dann habe ich gesehen, wie die Röntgenmaschine für das Gepäck explodiert ist. Alle, die dort standen, sind tot.
Die beiden anderen Männer dürften im Flughafen-Eingangsbereich Selbstmord-Sprengstoffgürtel gezündet haben. Polizei und Rettung waren rasch am Flughafen, um Verwundeten zu helfen. Ein anderer Augenzeuge erzählt die bangen Augenblicke so: Ich habe zwei Explosionen draußen gehört und dann eine dritte im Gebäude, nicht weit entfernt von mir. Ich habe einen Feuerball gesehen, und dann sind schon Deckenstücke heruntergefallen. Es gab Panik unter den Menschen. Für uns gab es keinen Weg hinaus. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt nicht, was passieren würde.
Die drei Attentäter sind nach offiziellen Angaben tot, ebenso 41 Menschen, die sich am Flughafen aufhielten. Österreicher sind nach Angaben des Außenministeriums nicht darunter. Der türkische Premierminister Binali Yildirim macht für den Anschlag den radikal-islamischen sogenannten Islamischen Staat verantwortlich, der schon mehrere Attentate in der Türkei verübt hat. Allerdings haben die Milizen bisher nicht gesagt, dass sie hinter dem Attentat stecken. Der Flugbetrieb in Istanbul ist inzwischen wieder aufgenommen worden. Der Atatürk-Flughafen gehört zu den größten in Europa - 61 Millionen Passagiere benützen ihn Jahr für Jahr.
Aber auch die Sicherheitsvorkehrungen am und im Flughafen konnten den Anschlag gestern Abend nicht verhindern. Weltweit werden die Anschläge verurteilt, in New York wurden wegen des Attentats auch die ohnehin schon scharfen Sicherheitsvorkehrungen noch einmal verstärkt, in Wien übrigens auch.