Nach Brexit: Cameron-Nachfolger in Stellung
In Großbritannien läuft das Rennen um die Nachfolge des scheidenden Premiers David Cameron. Mögliche Nachfolger bei der konservativen Partei bringen sich in Stellung, bis heute Mittag haben sie noch Zeit. Am 9. September wollen die Torys den Nachfolger oder die Nachfolgerin bekannt geben.
27. April 2017, 15:40

APA/AFP/BEN STANSALL
Morgenjournal 8, 30.6.2016
Johnson und May mit dabei
Drei Namen umfasst die Liste bereits - es geht um den Vorsitz bei den Tories und gleichzeitig auch um das Amt des Premierministers von Großbritannien. Innenministerin Theresa May hat heute in einem Beitrag für die Zeitung "The Times" ihr Antreten angekündigt. Sie werde das Land vereinen, schreibt sie, und die aufgerissenen Wunden heilen. Ihr vermutlich größter Rivale dürfte Boris Johnson sein. Der ehemalige Bürgermeister von London und Befürworter eines EU-Austritts lässt sich aber noch Zeit. Bis heute Mittag kann er sich bewerben, falls er tatsächlich antritt, wie es erwartet wird.
Der weniger bekannte Arbeitsminister Stephen Crabb, der als aufgehender Stern am konservativen Himmel gilt und Verteidigungsminister Liam Fox, der 2005 zu den Verlierern gegen David Cameron zählte, haben bereits ihren Hut in den Ring geworfen. Wie lang die Liste tatsächlich wird, ist noch nicht abzusehen, Zeit ist jedenfalls bis heute Mittag.
Dass potentielle Kandidaten sich innerhalb von nur zwei Tagen entscheiden müssen, hat mit dem Ablauf bei den Tories zu tun. Zunächst muss jede Kandidatin und jeder Kandidat zwei Abgeordnete dazu bringen, sie oder ihn zu unterstützen. Bewirbt sich mehr als eine Person um den Vorsitz bei den Konservativen, müssen die 331 Parlaments-Abgeordneten Wahlen abhalten, bei denen immer derjenige ausscheidet, der die wenigsten Stimmen hat - bis nur noch zwei übrig bleiben. Unter diesen zweien können dann alle Parteimitglieder in einer Art Urwahl per Brief den oder die Parteivorsitzende bestimmen - und das dauert. Am Parteitag wird dann verkündet, wer das Rennen gewonnen hat - und Parteivorsitzender und damit auch nächster Premierminister wird.