Gescheiterter Militärputsch in der Türkei

Ein Putschversuch des Militärs hat in der Nacht auf Samstag die Türkei erschüttert. Mindestens 90 Menschen kamen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Hauptstadt Ankara und der Metropole Istanbul ums Leben. Präsident Recep Tayyip Erdogan, der seine Anhänger zum Widerstand aufgerufen hatte, traf vom Badeort Marmaris kommend in Istanbul ein und gab sich siegessicher. In Ankara wurde bis in die Früh noch gekämpft.

Morgenjournal, 16.7.2016

Bei dem Putschversuch von Soldaten in der Türkei sind in der Nacht offenbar zahlreiche Menschen getötet worden. Mindestens 90 Menschen sind tot, mehr als 1.500 Soldaten sind festgenommen worden, wie ein Regierungssprecher und das Justizministerium mitgeteilt haben. Zahlreiche Menschen sind offenbar verletzt worden.

Der Putschversuch der Armee hat gestern spätabends überraschend begonnen, in der Hauptstadt Ankara und in Istanbul waren Schießereien und Explosionen zu hören. Präsident Recep Erdogan hat zu Widerstand aufgerufen, es hat daraufhin Massenproteste in Ankara und Istanbul gegeben. Die Regierung hat in den frühen Morgenstunden verkündet, der Putsch sei abgewehrt, nur kleiner Teile der Armee hätten den Putsch versucht. Präsident Erdogan hat aber seine Anhänger aufgerufen, öffentliche Plätze erst zu verlassen, bis sich die Situation normalisiert habe.

Außenminister Sebastian Kurz empfiehlt den bis zu 10.000 Österreichern in der Türkei, sich an einen sichereren Ort zu begeben. Das Ministerium hat seinen Bereitschaftsdienst verstärkt und versucht, die Österreicher in der Türkei über Internet und SMS zu informieren. Hinweise auf Österreicher unter den Opfern gibt es nicht.

Morgenjournal, 16.7.2016

Eine Einschätzung der Lage in der Türkei von ORF-Korrespondent

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