Baghajati: Vollverschleierung Scheindebatte
Ablehnend auf den Vorstoß von Integrationsminister Sebastian Kurz von der ÖVP, die Vollverschleierung muslimischer Frauen zu verbieten, reagiert die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich. Deren Frauenbeauftragte Carla-Amina Baghajati vermutet hinter der Forderung populistische Überlegungen, die der Stimmung in der Bevölkerung und der derzeit herrschenden Unsicherheit entsprechen sollen. Tatsächlich sei das aber eine Scheindebatte, weil nur sehr wenige Frauen betroffen seien, so Baghajati im Gespräch mit dem Ö1-Morgenjournal.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 20.8.2016
Carla-Amina Baghajati im Gespräch mit
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich reagiert mit Ablehnung auf den Vorstoß von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) Vollverschleierung zu verbieten. Die Frauenbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft Carla-Amina Baghajati vermutet hinter der Forderung populistische Überlegungen, die der aktuellen Stimmung in der Bevölkerung und der derzeit herrschenden Unsicherheit angesichts des Terrors entsprechen sollen.
Tatsächlich sei das aber eine Scheindebatte, weil nur sehr wenige Frauen in Österreich betroffen seien, so Baghajati im Ö1-Morgenjournal. Baghajati selbst sagt, sie habe keine Sympathie mit dem Gesichtsschleier. Patriarchale Auslegungstraditionen würden aus angeblichem Schutz für die Frau Bevormundung machen. Und dieser Schutz sei nicht für die Frau sondern vor der Frau, das sei sexistisch. Sie sagt aber auch, wenn eine Frau ein spirituelles Bedürfnis nach Gesichtsschleier habe, sei dies zu respektieren. Verbote seien kontraproduktiv. Sie plädiert jedenfalls für mehr Gelassenheit in der Frage.