Die Koalition im Herbst: ohne Pressefoyer

Die Regierung schraubt wieder an der medialen Inszenierung des wöchentlichen Ministerrats, und diesmal radikal. Das traditionelle Pressefoyer mit Bundes- und Vizekanzler im Anschluss an die Regierungssitzung ist ab heute Geschichte. Das gab Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) vor Sitzungsbeginn bekannt. Künftig soll es statt dessen ein "Debriefing" durch die Koalitionskoordinatoren Drozda und Mahrer geben.

Sitzung des Ministerrats

APA/BKA/ANDY WENZEL

Mittagsjournal, 30.8.2016

Aus dem Bundeskanzleramt,

Die Sommerpause für die Regierung ist vorüber. Ungetrübt war die Urlaubslaune ohnehin nicht gerade, nachdem sich die ÖVP-Minister tagelang mit neuen Vorschlägen zur Verschärfung des Asylrechts übertroffen haben, ein Burka-Verbot, gerade noch als künstliche Debatte abgetan, vom selben Minister plötzlich als hochaktuell angetragen, Ein-Euro-Jobs für anerkannte Flüchtlinge, die keinen Job bekommen, schnellere Abschiebung von Asylwerbern, die straffällig werden und nicht zuletzt der Ruf nach einer raschen Notverordnung. Viele Themen für die heutige erste Regierungssitzung nach Wochen. Und eine handfeste Überraschung hat es schon vor dieser Sitzung gegeben, kein inhaltlicher Wurf, sondern: das endgültige Aus für das klassische Kanzler-Presse-Foyer nach dem Ministerrat.