US-Milliardenhilfe für Israel

Es ist ein historisches Militärhilfspaket, das Israel und die USA gestern in Washington unterzeichnet haben. Israel ist der wichtigste Verbündete der USA im Nahen und Mittleren Osten, und das hat sich Präsident Barack Obama schon bisher einiges kosten lassen - künftig gibt es noch mehr finanzielle Unterstützung.

Fahnen der USA und Israels

APA/AFP/GILC-M

Morgenjournal, 15.9.2016

Aus den USA,

Morgenjournal, 15.9.2016

Aus Tel Aviv,

Israel und die USA haben sich auf ein Militärhilfepaket in Rekordhöhe geeinigt. 38 Milliarden US-Dollar soll Israel für den Zeitraum von einem Jahrzehnt bekommen. Die Zahlungen von umgerechnet 34 Milliarden Euro sollen 2019 beginnen, wie das Weiße Haus mitteilte.

Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter, Repräsentanten beider Staaten hatten monatelang über die Einzelheiten der Pakets verhandelt, das am Mittwoch in Washington unterzeichnet wurde.

US-Präsident Barack Obama erklärte, es handle sich um die größte einzelne Unterstützung in der Geschichte der USA. Bisher belief sich die US-Militärhilfe für Israel auf drei Milliarden Dollar (rund 2,8 Mrd. Euro) im Jahr, nun sind es 3,8 Milliarden Dollar. Amerikas Einsatz für Israels Sicherheit sei unerschütterlich, betonte Obama.

Israel sieht die Militärhilfe als Sicherung des "qualitativen Vorsprungs" seiner Armee - vor allem seiner Luftwaffe - im Angesicht potenzieller Feinde in der Region, allen voran sein Erzfeind Iran.

Spannungen zwischen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und Obama hatten nach Medienberichten die Verhandlungen über das neue Paket behindert. Netanyahu gilt als schärfster Kritiker der internationalen Atomvereinbarung mit Teheran.

Netanyahu hat auch zugestimmt, im Rahmen des neuen Vertrags schrittweise auf eine Sonderregelung zu verzichten, die es Israel bisher erlaubte, einen Teil der US-Militärhilfe für den Kauf und die Entwicklung heimischer Rüstungsprodukte zu verwenden. Der Verzicht solle im sechsten Jahr des Hilfspakets stufenweise beginnen, berichtete der israelische Rundfunk. (Text: APA, Red. Audio: ORF)