Dan-Brown-Verfilmung "Inferno"

Mit Romanen wie "Illuminati", "Sakrileg" und "Inferno" hat der US-amerikanische Autor Dan Brown nicht nur Millionenauflagen erzielt, sondern auch gefällige Vorlagen für Kinoblockbuster geschaffen. Nun kommt Browns letztes Buch "Inferno" weltweit in die Lichtspieltheater - wieder mit dem von Tom Hanks gespielten Universitätsprofessor Robert Langdon als Held. Überdurchschnittliches Unterhaltungskino.

Ein Kriminalfall, ein Rätsel mit elitärer Zeichensuche in einer Jahrhunderte zurückliegenden Vergangenheit, Verschwörungen, Geheimorganisationen im Hintergrund und eine Schnitzeljagd - das Ganze im Kontext von Wissenschaft, Religion und Kunst. Und dazu der Rästsellöser vom Dienst Dr. Langdon (Tom Hanks) mit einem weiblichen Sidekick an geheimnisvollen Schauplätzen. Spannung, Spiel und was zum Naschen für Augen und Ohren quasi, das typische Dan-Brown-Strickmuster wird auch im neuesten Kinoabenteuer strikt beibehalten.

Problem Überbevölkerung

Am Anfang steht der Gedächtnisverlust. Langdon wacht in einem Spital in Florenz auf, kann sich an nichts erinnern. Doch langsam kehren die Ereignisse ins Bewusstsein des Professors zurück und damit konkretisiert sich der Fall: Der Milliardär Zobrist (Ben Foster) will die Menschheit mit einem tödlichen Virus halbieren, um dem anderen Teil das Überleben zu sichern. Langdon muss also das Virus finden, den Ausgangspunkt seiner Verbreitung. Als Wegweiser dient Dantes "Inferno" aus der "Göttlichen Komödie", und ihre Illustration durch Botticellis Karte des Inferno. Hinter Zobrists Plan stecke die Vision, dass wir durch Überbevölkerung gegenwärtig unser eigenes Inferno schaffen würden, so Hauptdarsteller Tom Hanks.

Florenz, Venedig und Istanbul

Mysteriöse historische Artefakte, geheime Treppen und Gänge, Mutproben in Dachstühlen, dunkle Winkel und Ecken, Florenz, Venedig und Istanbul, von einem Museum zur nächsten Kirche. Bei den Schauwerten wird nicht gespart; immer wieder lässt Langdon den Uniprofessor raushängen, erteilt Lektionen in klassischem Bildungsgut. Wer weiß schon genau, woher das Wort Quarantäne kommt?

"Vielfältige Unterhaltung"

Und weil so ein Virus auch Konkurrenten interessiert, ist für Geschwindigkeit und Action gesorgt. "Wir wollen das Publikum eben auf vielfältige Weise unterhalten", meint Regisseur Ron Howard lapidar. In der Hölle muss er für diese Verfilmung nicht schmoren, schafft er - freilich bei mehr vom Gleichen - an der Schnittstelle zwischen Fiktion und Realität überdurchschnittliches Unterhaltungskino.