Ö1 gehört gehört

Karin Gruber

Richtig bei Ö1 angekommen bin ich vor ein paar Jahren, als ich dem Sohn von Ö1 Sprecherin Sibylle Norden Klavierstunden gegeben hab. Irgendwann hab ich mein Radio auf Ö1 gestellt, um ein bisschen reinzuhören, ob ich sie höre und ihre Stimme erkenne. Als Kind hatte ich in erster Linie bereits durch meinen Papa akustische Berührungen mit Ö1. Daheim und mit Papa im Auto gab und gibt es nur eine Senderoption. Bei uns daheim braucht man eigentlich keine Uhr: Papa will jede volle Stunde die Nachrichten bzw. Journale hören -er steht auf, schaltet ein, und man weiß, es ist wieder eine Stunde vorbei.

Karin Gruber

Karin Gruber, Fotografin

LUKAS BECK

Die Verbindung Auto und Ö1 hält sich bei mir bis heute; daheim hör ich an und für sich vergleichsmäßig wenig Radio. Auf der Straße hingegen dauernd. Beim Unterwegs-Sein im Auto mag ich am liebsten Musiksendungen -vor allem die "Spielräume", weil sie mich mit Musik versorgen, die man noch nicht so kennt. Erst vor kurzem war wieder eine Sendung mit persischer Musik. Das gleiche gilt für die meisten klassischen Konzerte auf Ö1; es kommt immer wieder was Neues, manchmal auch mit einem Schuss Inspiration.

Wenn ich von der Arbeit in der Stadt heimfahre, trifft sich das meistens mit dem "Zeit-Ton" um kurz nach elf. Der ist mittlerweile fast so was wie ein Begleiter geworden. Ich mag das Moderne und die vorgestellten Komponisten, von denen ich meistens noch nie gehört hab. Die Sendung lässt mir auch Raum für eigene Gedanken, in die es sich abzuschweifen lohnt. Und sie hält wach.

Im Ausland denke ich nicht an Österreich und Ö1. Wenn ich aber heimkomm, in mein Auto steig und Ö1 aufdrehe, fühlt es sich vertraut und gut an.

Zum Abschalten veranlasst mich Ö1 fast nie -lediglich bei Themen wie Finanzen und Politik kommt es zum "Äußersten", und ich lasse eben einfach etwas Stille zu.
Als ich vor ein paar Wochen auf Ö1 Hector Berlioz’ "La damnation de Faust" auf Ö1 gehört hab, hat mich das berührt. Das Werk hab ich vor sechs Jahren als 18-Jährige im Musikgym aufgeführt. Diese Konzerte waren immer das Highlight des Jahres. Es war phänomenal, diese Gefühle wieder in Erinnerung gerufen zu bekommen.

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Lukas Beck

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