
CHRISTINA NORDAM ANDERSEN
Dimensionen
Bike-City Kopenhagen
Kopenhagen gilt als fahrradfreundlichste Stadt der Welt. Die Hälfte der Kopenhagener pendelt nach offiziellen Angaben mit dem Rad zur Schule, Arbeit oder Universität.
28. Juli 2017, 02:00
Eine Fahrradtour durch Kopenhagen und Wien
Dimensionen (29 06 2017)
Viele Familien mit Kindern haben kein Auto, sondern nutzen ein Lastenrad - und das nicht nur aus Kostengründen, sondern weil Radfahren auch als effizienter gilt. Der hohe Stellenwert des Fahrrads ist im Stadtbild unübersehbar: In der Kopenhagener Innenstadt soll es mehr Fahrräder als Einwohner geben.
Im Durchschnitt fährt ein Däne 1,6 Kilometer mit dem Fahrrad pro Tag. Die Einwohner der drei größten Städte in Dänemark fahren merklich mehr. In Kopenhagen: 3 Kilometer pro Tag, in Aarhus: 2,5 Kilometer pro Tag, in Odense: 2,4 Kilometer pro Tag
Großzügig ausgelegte Radwege, eine am Fahrrad orientierte Ampelschaltung und sogar eine eigene Fahrrad-Botschaft gibt es hier. Selbst die Taxis haben in Kopenhagen Träger, mit denen Fahrräder mittransportiert werden können.
Das Fahrrad ist hier keine umweltfreundliche Alternative, sondern ein wichtiges Verkehrsmittel. So fahren mittlerweile 45 Prozent der Menschen in Kopenhagen mit dem Rad zur Arbeit, Schule oder Universität.
Wo sollen die Fahrräder abgestellt werden?
Aus dem gestiegenen Fahrradverkehr ergeben sich aber auch Probleme: Wo können all die Fahrräder geparkt werden? Und was muss man tun, damit die Fahrräder auch dort geparkt werden wo man den Platz dafür geschaffen hat?
Um diese Probleme in den Griff zu bekommen, hat die Stadt Kopenhagen das Projekt "Verbesserte Fahrradparkplätze Phase 2" initiiert. In diesem Projekt wird unter anderem versucht bessere Parkplatzmöglichkeiten für Fahrräder bei U-Bahnstationen und in Einkaufsstraßen zu finden.
Zweck des Fahrradfahrens
34 Prozent der Fahrten mit dem Rad führen zum Arbeitsplatz
12 Prozent zur Ausbildung
15 Prozent der Fahrten mit dem Rad sind Besorgungen
37 Prozent dienen als Freizeitbeschäftigung
2 Prozent der Fahrten sind geschäftlich
Die verschiedenen Überlegungen haben eines gemeinsam. Sie gehen von den Ergebnissen einer anthropologischen Verhaltensstudie aus, in der die verschiedenen Typen von Fahrradfahrern und Fahrradfahrerinnen in Kopenhagen erfasst wurden. Durch das Wissen über die verschiedenen Beweggründe Fahrrad zu fahren, die Häufigkeit der Benutzung des Fahrrads, die Selbsteinschätzung und das Verhalten im Straßenverkehr und die unterschiedlichen Probleme die sich durch den Umstieg auf das Fahrrad für den einzelnen ergeben, sollen neue, maßgeschneiderte Lösungen für Fahrrad-Parkplatzprobleme gefunden werden.
Problem U-Bahnstation
Die größten Problemzonen des Fahrradverkehrs in Kopenhagen sind die U-Bahnstationen. Dort wollen Fahrradfahrer ihr Fahrrad schnell und sicher abstellen und möglichst ohne Umweg zu ihrem Zug gelangen. Dies führt im Moment noch zu Chaos vor den Stationen und zu leeren, unterirdischen Fahrradparkplätzen. Den Grund dafür zeigt die Verhaltensstudie sehr schön auf: Wenn die angebotenen Fahrradparkplätze nicht in den Alltagsablauf passen, Umwege oder anderen Mehraufwand erfordern, dann werden sie nicht genützt.
Das Ziel ist also die Herausforderungen, die sich Fahrradfahrer und Fahrradfahrerinnen in der Stadt stellen müssen zu verstehen und zu lösen.
Die Geschichte des Fahrrads in Dänemark
Der dänische Fahrradfahrerverband wurde 1905 gegründet und ist die älteste Fahrradorganisation Europas. Sein oberstes Ziel ist es darauf zu achten, das Behörden Bedingungen schaffen die das Radfahren fördern.
Studies show 99% of people in #Denmark">https://twitter.com/hashtag/Denmark?src=hash">#Denmark consider themselves to be #cyclists!">https://twitter.com/hashtag/cyclists?src=hash">#cyclists! 🚲@KlausBondam">https://twitter.com/KlausBondam">@KlausBondam in @guardian">https://twitter.com/guardian">@guardian | 🔎 https://t.co/gyYoPVVksT">https://t.co/gyYoPVVksT">https://t.co/gyYoPVVksT pic.twitter.com/uB2IxBozIm
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Der Fahrradstadt Kopenhagen geht eine Geschichte voraus, die bereits in den 1970er Jahren ihre verkehrspolitischen Anfänge nahm. Ein Anstoß dafür waren die Fahrraddemonstrationen in den späten 1970er Jahren in Kopenhagen die dazu führten, dass sich Stadtregierung und –planer mit den Problemen des Fahrradfahrens in der Stadt auseinandersetzten. Der Fahrradverkehr wurde zu einer fixen Größe in der Verkehrsplanung der Stadt. Ganz im Gegenteil zu Wien, das als traditionelle Autostadt dem Radfahren erst in jüngster Zeit etwas mehr Platz eingeräumt hat.