Tonaufnahmen im Hörspielstudio

Papageno und Papagena - Matthias F. Stein und Daniela Golpashin im Ö1 Hörspielstudio - ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Who is Who der "Zauberflöte"

Tamino

Ein junger Mann (Prinz), der sich auf der Jagd in das Reich der Königin der Nacht verirrt. Beim Anblick einer Schlange fällt er in Ohnmacht, beim Anblick eines Gemäldes (Bildnis von Pamina) verliebt er sich. Die Königin der Nacht beauftragt ihn, ihre Tochter Pamina aus der Gewalt Sarastros zu befreien. Gelingt ihm dies, erhalte er sie zur Frau. Um die Gefahren zu bestehen, bekommt Tamino von der Königin der Nacht eine Zauberflöte. "Hiemit kannst du der Menschen Leidenschaft verwandeln - Der Traurige wird freudig sein, den Hagestolz nimmt Liebe ein."

Glockenspiel, im Hintergrund eine Flöte

ORF/Lukas Beck

ORF-CD 803

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Spieldauer: 69:11 Min.

Papageno

"Eine männliche Figur im Federkleid" - Er ist etwas älter als Tamino und muss diesen begleiten. Dazu erhält er von der Königin der Nacht ein Glockenspiel mit Zauberkräften. Seine (Pan-)Flöte verwendet Papageno zum Anlocken von Vögeln, die er für die Königin der Nacht fängt. Im Unterschied zu Tamino besteht er die Prüfungen in Sarastros Reich nicht - sein Ehrgeiz, sie zu bestehen, war und ist gering: Papageno liebt das Leben, das Essen, den Wein und sehnt sich nach einem "Mädchen oder Weibchen". Schlussendlich wird ihm eine Papagena geschenkt.

Papagena

Sie und Papageno repräsentieren in der Zauberflöte das "profane Volk", das der Aufklärung wie auch der Gegenreformation gleichermaßen fern steht. Papagena tritt zunächst als altes Weib auf und erklärt Papageno, zu seinem Schrecken, dass er ihr Geliebter sei. Später erscheint sie ihm als schönes, junges Mädchen, wird ihm aber von Sarastros Mannen sofort entzogen. Erst am Ende der Oper kommen beide zusammen: "Welche Freude wird das sein, wenn die Götter uns bedenken, unserer Liebe Kinder schenken, so liebe kleine Kinderlein …"

Die Königin der Nacht

Sie missachtet den letzten Willen ihres verstorbenen Mannes, sich dem Herrscher des Sonnenreichs, Sarastro, unterzuordnen. Mit dem Tod ihres Mannes und dem Verlust des "siebenfachen Sonnenkreises" an Sarastro endete ihre Macht. Ihr Versuch, mit Hilfe von Tamino ihre Tochter wieder zu bekommen, scheitert, ebenso ihr Plan, Pamina dazu zu bringen, Sarastro zu ermorden. Auch ihr letzter Versuch, Sarastro zu vernichten, misslingt. Mit ihren "drei Damen" und dem zu ihr übergelaufenen ehemaligen Bewacher Paminas, Monostatos, stürzt sie "in ewige Nacht".

Pamina

Sie hat die schwersten Prüfungen zu bestehen - und meistert diese. Pamina, sie ist Halbwaise, gelingt es auch, sich von ihrer Mutter zu emanzipieren. Ihrem Geliebten Tamino steht sie immer bei, selbst in Situationen höchster Gefahr. Auf dem gemeinsamen Weg durch Feuergluten und Wasserfluten leitet sie Tamino an, die Zauberflöte (die ihr Vater einst geschnitzt hat) zu spielen. Am Ende der Geschichte wird sie, "ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut", in den Kreis der "Eingeweihten" aufgenommen, der damit aufhört, ein Männerbund zu sein.

Sarastro

Oberhaupt eines Priesterstaates (die "Eingeweihten"). In seinem Reich walten, so sagt er, "Weisheit, Vernunft, Liebe, Freundschaft und Vergebung". Frauen schätzt er nicht. Sie verkörpern, so gibt er sich überzeugt, Aberglaube, Vorurteil, Hass, Rache, Raserei (ausgenommen Pamina, zu deren Ziehvater er sich eingesetzt hat). Sarastro und seinen Männern gelingt es, das Vertrauen Taminos zu erwerben. Sein Plan ist offensichtlich, in Tamino einen Nachfolger zu finden, und ihn mit der Tochter seines ihm verbundenen, verstorbenen Freundes zu verheiraten.

Priester

Er ist der erste aus Sarastros Reich, den Tamino trifft. Diese Begegnung bringt bei Tamino das von der Königin der Nacht erzeugte Bild Sarastros als Bösewicht ins Wanken. Er bietet Tamino Freundschaft an und ermöglicht ihm, eine positive Haltung Sarastro gegenüber einnehmen zu können. Er bereitet Tamino und Papageno auf ihre Prüfungen vor. Tamino wird Pamina sehen, "aber nie sie sprechen dürfen".

Monostatos

Bewacher der in Sarastros Reich gefangen gehaltenen Tochter der Königin der Nacht. "Alles fühlt der Liebe Freuden, schnäbelt, tändelt, herzt und küsst; und ich sollt' die Liebe meiden, weil ein Schwarzer hässlich ist!" Sein Versuch, Pamina zu vergewaltigen, misslingt. Später versucht er, Paminas Zuneigung zu erpressen. Von Sarastro wenig geschätzt, desertiert er zur Königin der Nacht, die ihm ihrerseits Paminas Hand verspricht. Beim gemeinsam geplanten Anschlag auf Sarastros Herrscherreich geht er mit der Königin der Nacht und den "drei Damen" unter.

Die drei Knaben

Drei anmutige Knaben werden von der Königin der Nacht Tamino und Papageno als Führer auf dem Weg in Sarastros Tempelreich mitgegeben. Die drei leiten die beiden zwar zu Sarastros Tempelreich, aber sie erweisen sich als Sarastro und seinen Werten verbundene Wesen. Sie mahnen von Beginn an - freimaurerischen Prinzipien entsprechend - Tamino: "Sei standhaft, duldsam und verschwiegen! Bedenke dies, kurz, sei ein Mann! Dann, Jüngling, wirst du männlich siegen!" Sie befördern das Gute, Wahre und Schöne. Die drei Knaben verkörpern die Prinzipien reiner Humanität und bewahren sowohl Pamina als auch Papageno vor dem Selbstmord.

Die drei Damen

Drei Damen retten Tamino vor der Schlange. Jede der drei verliebt sich in den Prinzen und möchte bei ihm "Wache halten". Die drei Damen sind Abgesandte der Königin der Nacht und versuchen stets, Tamino und Papageno auf die Seite ihrer Herrin zu ziehen, gehen aber schließlich mit ihr bei "Sturm, Donner und Blitz" unter.