Friederike Mayröcker

ORF/JOSEPH SCHIMMER

"Oper!" von Friederike Mayröcker

Eine Suche nach der verlorenen Stille im Klang per se.

Die Poetissima und Grande Dame der deutschen Sprache, Friederike Mayröcker, verfasste für den Sommer 2018, Festival Kurhotel Semmering, einen Text als Theaterstück. Die Musik komponierte und gestaltete die formidable und aktuell angesagte Gruppe MISCHWERK unter Helmut Stippich. Otto Brusatti inszenierte und komponierte mit. Zudem agierten eine Tänzerin, ein Schauspieler, viele Plüschtiere und ein, mit dem Publikum gemeinsames Teigling-Kochen.

Die Aufführungen galten als ziemliches Nr.1-Neues-Theater.

Der ORF griff zu – "Oper!" sollte auch ein Kunst-Hörstück werden. Man richtete alles dafür ein, fast die gesamte akustische Besetzung ging ins Studio.

Und "Oper!" wurde zu einer ziemlichen Nr.1-Radio-Sache, innovativ, spannend, verwirrend.

Man sollte sich tragen lassen

Friederike Mayröcker, die immer sprech-präsent ist, wird wie im eigenen Kopf besucht. Sie lässt teilhaben an Reminiszenzen, Ängsten. Sie wird aber zudem permanent von Musik begleitet, abgehoben und fetzig, a capella und süß, brutal zwischen Folk, Atonalem, neuen Collagen, Zitaten zwischen Renaissance, Schubert und Salome.

Die Dichterin hat das Stück einst, die Theatersache gleich dem Hörspiel, gemeinsam mit Otto Brusatti quasi aus dem Bauch heraus eben "Oper!" genannt.
Und die Realisierungen auf der Bühne und vor allem dann im Studio gaben ihnen recht.

  • Friederike Mayröcker und Otto Brusatti

    Friederike Mayröcker und Otto Brusatti

    ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

  • Bernhard Majcen

    Bernhard Majcen bei Sprachaufnahmen für "Oper!"

    ORF/JOSEPH SCHIMMER

  • Otto Brusatti

    Otto Brusatti am Regieplatz

    Otto Brusatti - ORF/JOSEPH SCHIMMER

  • Tontechnik

    Tonmeister Fritz Trondl beim Einrichten der Mikrophone für die Musikaufnahmen.

    ORF/JOSEPH SCHIMMER

  • Otto Brusatti

    Das Spiel kann beginnen.

    ORF/JOSEPH SCHIMMER

  • Friederike Mayröcker

    Friederike Mayröcker bei der Endabnahme.

    ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

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Das schon über 400 Jahre alte Genre wird irgendwie neu definiert, in Soli, Ensembles, Orchesterteilen, aber auch in Klangrausch und Sprachgewittern, in Lärm und Stille.

Man sollte sich tragen lassen; viel zulassen im eigenen Kopf beim Ab- und Wegdriften.