Mozartstatue

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Festival

Zu Ehren Bachs - Die Mozartwoche 2018 in Ö1

"(…) will nichts als fugen hören, besonders aber, in diesem Fach, nichts als Händel und Bach (…)", schreibt Mozart 1782 aus Wien an seine geliebte Schwester Nannerl. 1781 verlässt Mozart Salzburg und zieht nach Wien. Durch Baron van Swieten lernt er Werke von Georg Friedrich Händel kennen und betreibt intensive Studien der Partituren von Johann Sebastian Bach. Zeit seines Lebens beschäftigt sich Mozart mit dem Schreiben von Fugen, man denke an sein "Requiem" oder das Finale der "Jupiter-Symphonie".

Bereits als Achtjähriger begegnet Mozart in London dem um 21 Jahre älteren Bach-Sohn Johann Christian Bach. Ein Erlebnis von dauerhafter Wirkung. Mozart verewigt den Londoner Bach in drei Klavierkonzerten KV 107. Größte Wertschätzung erwies Mozart einem weiteren Bach-Sohn, Carl Philipp Emanuel. Nicht nur, dass er ein Oratorium des als Berliner und auch als Hamburger Bach erfolgreichen und berühmten Komponisten aufführte, soll auch folgender Ausspruch von ihm stammen: "Er (C. Ph. E. Bach, Anm. d. Red.) ist der Vater; wir sind die Bubn. Wer von uns was Rechts kann, hats von ihm gelernt."

Erstmals Schumann Quartett

Im Programm der diesjährigen Mozartwoche wird dieser vielfältigen Bach-Verehrung Rechnung getragen. Maren Hofmeister hat es in ihrem ersten - und leider zugleich auch letzten - Programm verstanden, Mozart und seine großen Vorbilder mit der Musik von heute zu vereinen. Erstmals bei der Mozartwoche in Salzburg auftreten wird das Schumann Quartett. Gemeinsam mit dem Pianisten Kit Armstrong, hochgeschätzter Fixstern bei der Stiftung, werden Kammerfassungen der beiden Mozart-Klavierkonzerte KV 414 und KV 449 zur Aufführung gebracht. Mit dabei das Klavierkonzert in a-Moll Wq 26 von Carl Philipp Emanuel Bach.

Benjamin Schmid und seine Schüler

Zwei Doppelkonzerte für Violinen stehen im Mittelpunkt des Konzerts des Sinfonieorchesters der Universität Mozarteum. Johann Sebastian Bachs Doppelkonzert in d-Moll und Mozarts eher selten aufgeführtes "Concertone" KV 190. Musizierpartner für die jungen Geiger Lorenz Karls und Benjamin M. Gilmore wird ihr Lehrer bzw. Mentor Benjamin Schmid sein. Ein weiteres Mozartwoche-Debüt absolviert das Mozarteumorchester Salzburg mit seinem neuen Chefdirigenten Riccardo Minasi. Neben "Haffner-Symphonie" und A-Dur-Violinkonzert KV 219 (mit der Geigerin Antje Weithaas) stehen zwei Werke von Johann Christian Bach auf dem Programm: die Symphonie in Es-Dur für Doppelorchester und eine "Sinfonia concertante" in B-Dur für Oboe, Violine, Violoncello und Klavier.

Neues von Jörg Widmann

Die Camerata Salzburg präsentiert neue Kompositionen von Jörg Widmann sowie Werke von Mozart und Carl Maria von Weber im Zusammenspiel mit Jörg Widmann als Solisten, Dirigenten und Komponisten. Die Sopranistin Marlis Petersen kombiniert mit dem Pianisten Camillo Radicke und Geiger Florian Mayer Mozartlieder und ausgewählte Kammermusik mit Liedern und seltener Kammermusik von Richard Strauss.

Wiener Philharmoniker und Piotr Anderszewski

Traditionsgemäß mit drei Konzerten sind die Wiener Philharmoniker in Salzburg zu Gast. Ö1 überträgt Mozarts "Pariser Symphonie" und Georges Bizets Symphonie Nr. 1 in C-Dur unter der Leitung von Alain Altinoglu und das Konzert KV 503 mit Piotr Anderszewski am Klavier. Das erste philharmonische Konzert findet unter der Leitung von Robin Ticciati am 27. 1. statt. Es beginnt mit Edward Elgars Violinkonzert op. 61 - mit Renaud Capuçon als Solisten - und endet mit Mozarts letzter Symphonie in C-Dur KV 551, später mit dem Beinamen "Jupiter" versehen. Der vierte Satz - eine Verbindung aus barocker Fuge und "galantem" klassischen Stil - kann als Verbeugung vor dem Genie Bachs gesehen werden.

Text: Gerti Mittermeyer

Service

Mozartwoche von 26. Jänner bis 4. Februar 2018 in Salzburg