Ö1 gehört gehört

Anja Salomonowitz und Virgil Widrich

Anja Salomonowitz: Autofahren und Ö1 Hören gehören zusammen. Obwohl man die "Ö1 Stimmung"für sich selbst nicht so einfach einschalten kann, schafft der Sender einen eigenen Space -vor allem in der Stadt, besonders im Stau. Virgil Widrich: Bei unserem Auto ist das Radio mehr oder weniger das Wertvollste; auf jeden Fall aber das Teil, das mit Abstand noch am besten beieinander ist. Ich hasse es, wenn Radio nur nebenbei läuft. Wenn Anja im Auto sitzt, muss sowieso Ruhe sein. A: Ö1 schafft bei mir eine Stimmung wie eine Autofahrt durch eine Allee im Weinviertel an einem diesigen Herbsttag.

Anja Salomonowitz und Virgil Widrich

Anja Salomonowitz, Regisseurin mit Virgil Widrich, Regisseur

Lukas Beck

A:Die Frage bei uns ist eigentlich nur, ob Ö1 ein- oder ausgeschaltet wird. Ein anderer Sender kommt nicht infrage. Wir sind keine Freunde sogenannter U-Musik. Wenn man wirklich Radio hören will, gibt es nur Ö1. V: Außer, wir sind mit den Kindern unterwegs, dann darf es auch mal ein anderer Sender sein. A: Wir haben auch keinen Fernseher. Ich weiß gar nicht, was das sein soll! Gut, Serien von David Schalko zum Beispiel oder europäische Kunstfilme -das ist für mich nachvollziehbar.

Wenn man Ö1 im Auto aufdreht, verändert sich die Welt draußen.

V: Ö1 ist eine Welt, in der die Kultur das Wichtigste ist. Eine ideale Welt, in der nicht alles vorkommt, aber das, was da ist, gut ist. Der Sender vermag es, durch den Stil, die Stimmen und die Stimmung was Familiäres zu schaffen. Und es gibt immer ein Grundvertrauen in die Kultur in dieser Welt, die Ö1 kreiert. Das macht den Sender für mich so außergewöhnlich.

A: Virgils Vater hat circa 200.000 CDs daheim. Er hat sein ganzes Leben Ö1 gehört. In dem Haus läuft immer noch den ganzen Tag Ö1. Als wir zusammengekommen sind, haben wir am Sonntag immer gemeinsam die Matinee gehört. Das war schön.

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