Mahnmal für die Spiegelgrundopfer, bestehend aus 772 Licht-Stelen

APA/HERBERT PFARRHOFER

Journal Panorama | 5. April 2018

Mediziner als Wegbegleiter der NS-Ideologie

Ärzte und Ärztinnen spielten im sogenannten Dritten Reich eine wichtige Rolle. Mediziner verschafften den Nationalsozialisten quasi die wissenschaftliche Legitimation für ihre Verbrechen und wurden selbst zu Mittätern - durch Menschenversuche, Zwangssterilisationen oder systematische Tötungen.

Das rassistische und sozialdarwinistische NS-Gedankengut verschwand nach dem Krieg nicht einfach, es wirkte vielmehr noch lange weiter. Zahlreiche Ärzte konnten ihre Karrieren unbehelligt fortsetzen, ihre Überzeugungen blieben oft die gleichen. Die fatalen Missstände in der Kinderpsychiatrie "Am Steinhof", die aus der NS-Euthanasie-Klinik "Am Spiegelgrund" hervorgegangen war, sind nur ein Beispiel dafür. Warum viele österreichische Ärzte glühende Nationalsozialisten waren und wie sich die Vertreibung und Ermordung tausender jüdischer Mediziner/innen auf Forschung und Lehre auswirkte, wurde 80 Jahre nach dem sogenannten Anschluss auf einer internationalen Tagung in Wien diskutiert.

Gestaltung

  • Daphne Hruby

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