Französisches Denkmal

ORF/JOSEPH SCHIMMER

1949

Französisches Denkmal / KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Oberösterreich

Das französische Denkmal ist aus Granit gebaut, es symbolisiert eine Mauer, die einen kleinen Innenhof einfasst. Weithin sichtbar ist die Stele, die auf einen Schonstein verweist, dort, wo sonst der Rauch entweicht, ist ein rotes Herz zu sehen. Der Legende nach sind in diesem Herz die Namen der bis dahin bekannten französischen Opfer eingeschlossen.

Der Opfer gedenken

Uli Jürgens

Der Franzose André Bruyere als Architekt und der Deutsche Fritz Cremer als Bildhauer entwarfen dieses Denkmal. Der österreichische Architekt und Ehemann von Margarete Schütte-Lihotzky, Wilhelm Schütte, präsentierte die Pläne der französischen Delegation am 1. April 1949 im Bundesministerium für Inneres und übernahm während der Errichtung des Denkmals die Bauaufsicht. Es ist das erste Denkmal einer ganzen Reihe nationaler Denkmäler am Gelände des ehemaligen KZ Mauthausen.

Nach der Befreiung im Mai 1945 durch die Sowjets war zunächst unklar, was mit dem Lager passieren sollte. Es gab Pläne für einen Abriss genauso wie für eine Nutzung als Waisenhaus oder Spital. 1947 übergaben die russischen Besatzer das Lager an die Republik Österreich mit der Auflage, hier eine würdige Gedenkstätte zu errichten.

KZ-Gedenkstätte Mauthausen

KZ-Gedenkstätte Mauthausen

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Ab 1949 entstehen schließlich dort, wo früher die SS-Quartiere standen, zahlreiche nationale Denkmäler. Und es entsteht eine Art Konkurrenzsituation zwischen den Nationen. Welches Denkmal steht wo? Welche Symbolik trägt es in sich? Der Denkmalpark ist in seiner Form einzigartig, sorgt aber immer wieder für Diskussionen darüber, ob das nationale Gedenken den Opfern angemessen ist.

Konzentrationslager Mauthausen als Gedenkstätte

Am 2. Mai 1949 wurde das Konzentrationslager Mauthausen als Gedenkstätte von der oberösterreichischen Landesregierung übernommen.

ÖNB/VGA

Mauthausen hat bereits eine lange Nachgeschichte, Konzepte, die früher für gut befunden wurden, funktionieren heute zum Teil nicht mehr. Die Vorstellungen darüber, wie Erinnerungskultur aussehen soll, ändern sich stetig. Die Herausforderung besteht in Gedenkstätten wie Mauthausen darin, Erinnern und Gedenken für die nachfolgenden Generationen erfahrbar zu machen. Wie im sogenannten "Raum der Namen", der 2013 installiert wurde, und in dem die Namen von 81.000 Personen aufgelistet sind, die hier starben. Egal woher sie kamen, egal, welcher Religion oder Gruppierung sie angehörten.

Gestaltung

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