Zu den Kabinen, Freibahd Tivoli

MARTINA FRÜHWIRTH

1961

Freibad Tivoli, Tirol

Das Tivoli Bad in Innsbruck ist eine verblüffend große Anlage, 60.000m2 in bester Lage. Zum Zeitpunkt der Eröffnung 1961 war das Freibad noch von Feldern umgeben. Heute brandet die Stadt an die Außenmauern vom Tivoli.

Sprungturm aus zartem Sichtbeton

Martina Frühwirth

Quer über das Gelände spannt sich eine Brücke aus Beton. Sie bietet einen wunderbaren Überblick über die Schwimmbecken, mit der Nordkette als Kulisse. Der Beton bildet einen starken Kontrast zu den Rasenflächen.

Der Architekt des Freibades, Norbert Heltschl, der im Dezember 2017 im Alter von 98 Jahren verstorben ist, hat leidenschaftlich gerne mit Beton gearbeitet. Dazu seine Enkelin, die Architektin Teresa Stillebacher: "Nachdem er in Kontakt mit Le Corbusier gekommen ist, war für ihn klar, dass eigentlich Beton der Baustoff der Zukunft ist. Für ihn war das nie ein lebloses oder graues Material, sondern ein sehr lebendiges Material."

  • Freibad Tivoli

    MARTINA FRÜHWIRTH

  • Freibad Tivoli

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  • Bub im Freibad Tivoli

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  • Krokodilskulptur

    MARTINA FRÜHWIRTH

  • Skulptur

    MARTINA FRÜHWIRTH

  • Freibad Tivoli

    MARTINA FRÜHWIRTH

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Für das raue Klima in den Alpen sind Sichtbetonbauwerke nicht ideal. Der Beton ist fast 60 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz. Ulrich Mayerhofer ist als Geschäftsbereichsleiter der Innsbrucker Kommunalbetriebe für den Erhalt der Bausubstanz verantwortlich: "Das beginnt beim Kassagebäude, beim Eingangsbereich, wo man die Betonkonstruktion sieht, mit einem umgekehrten Satteldach und bis hin zum Sprungturm. Alles in sehr zartem Sichtbeton."

Der filigrane Sprungturm hat seit der Eröffnung nichts von seiner Strahlkraft verloren. Das Freibad verlangt jedoch laufend nach Instandhaltungen. Mitte der 1990er Jahre wurden die Kabinentrakte im Zuge einer Sanierung bunt bemalt, und das ursprüngliche Erscheinungsbild somit verfremdet. Die originalen Steinskulpturen in der Liegewiese blieben damals unberührt. Zum Glück, wie manche meinen. Tiroler Künstler hatten für die Eröffnung zeitlose Tierplastiken gestaltet. Die Steinskulpturen regen die Fantasie der Badbesucher an: das Krokodil wird als Sitzbank genutzt, der Seehund wird gerne zum Trocknen von Handtüchern verwendet. In der Nähe vom Eingang steht seit 1961 die wasserspeiende Robbe, auf der Kinder im Volksschulalter balancieren – ein Freibadabenteuer in der dritten Generation.

Robbenskulptur

MARTINA FRÜHWIRTH

Der Innsbrucker Architekt Daniel Fügenschuh kennt das Bad noch gut aus seiner Studentenzeit und sieht in der Freizeitanlage eine weitere, wichtige Qualität für die Stadt Innsbruck: "Normalerweise laufen die Leute in ihrer Freizeit nach außen, auf den Berg, in die Natur. Das Freibad hat etwas Städtisches, denn es ist ein Ort, wo man sich trifft. Es zentriert. Das ist in anderen Städten normal. In Innsbruck ist das etwas Besonderes."

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Freibad Tivoli

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