Sendergebäude am Wiener Bisamberg

ORF/JOSEPH SCHIMMER

2010

Sendestation Bisamberg

Die Anschrift ist bereits Programm: Senderstraße-Bisamberg. Wo noch vor 1931 Wiesen wogten, wurden hier fast auf der Kuppe Sendegebäude samt Masten errichtet. Die alte Anlage auf dem Rosenhügel war zu klein geworden und das nur innerhalb von nur sieben Jahren, nachdem das Radio zum Massenmedium geworden war.

Auf dem Bisamberg wurde das neue, reichweitenstärkere Radio übertragen: ein 130 Meter hoher Sendemast als Antenne und 100 Kilowatt Leistung.

1933 wurde die Sendestation Bisamberg in Betrieb genommen- in der Amtszeit von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß. Neben dem Sende- und Reflektormast auch die Betriebsgebäude selbst. Es war ein Gebäudekomplex ganz im Stil der Bauhaus-Idee.

Derweil baute kein Architekt die Anlage, sondern ein Ingenieur, erzählt Wolf Harranth von Dokumentationsarchiv "Funk". Erschwerend war der Inselbetrieb. Denn weder Strom noch sonstige Infrastruktur war vorhanden- selbst eine Zubringerstraße fehlte.

  • Sendergebäude am Wiener Bisamberg

    Die Stromleitungen führen mittlerweile ins Leere

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  • Sendemast

    Bis zur Sprengung im Jahr 2010 sahen die Leitungen noch so aus.

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  • Sendemast

    Die Basis des ehemaligen Senders Bisamberg

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  • Sender Bisamberg

    Der Bisamberg bei Wien mit Sendemasten. Die Sendergebäude befinden sich links.

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  • Warntafel

    Jetzt nicht mehr...

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  • Einfahrtstor

    Einfahrt zur ehemaligen Sendeanlage in der Oskar-Czeija-Gasse 5 benannt nach dem RAVAG-Gründer Oskar Czeija.

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Aus Deutschland strahlten die Propagandasender nach Österreich- dem wollte die österreichische Bundesregierung mit dem Sender Bisamberg etwas entgegenhalten. Während des Zweiten Weltkriegs wurde auch dieser Sender zum nationalsozialistischen Reichssender. Am 13. April 1945 versuchten die abziehenden SS-Truppen die Anlage zu sprengen, was nur teilweise gelang. Die Energiezentrale mit den drei Dieselaggregaten konnte vor der Zerstörung bewahrt bleiben. Diese Halle ist noch heute im Originalzustand und steht unter Denkmalschutz.

Die Russen konnten nach der teilweisen Zerstörung ein Provisorium aufbauen, ehe Ende der 1950er Jahre wieder eine neue Sendeanlage mit 120 Kilowatt Leistung in Betrieb ging. Es folgten stetige Erweiterungen, bis 1975 der Mittelwellensender mit 600kW seine Maximalleistung erreichte. Damals wurde auch der 256 Meter hohe Mast errichtet.

1995 musste die Sendestation Bisamberg ihren vorübergehend ersten Abschied nehmen. Wohlgemerkt: vorübergehend. Denn Für die Aktion "Nachbar in Not" strahlte der Sender Informationen in das Kriegsgebiet Jugoslawien und auch der serbische Oppositionsender B92 wurde von hier ausgestrahlt.

Umgefallener Sender

ORF/ILSE HUBER

2008 war dann aber endgültig Sendeschluss. Am 24. Februar 2010 fielen der Nord- und Südmast nach geplanter Sprengung, technische und wirtschaftliche Gründe waren dafür verantwortlich, in sich zusammen. Wolf Harranth vom Dokumentationsarchiv "Funk" und Bernd Ruthner, von der ORF Tochtergesellschaft ORS, die für die Sendeanlagen zuständig ist, waren Zeugen der endgültigen Zerstörung.

Umgefallener Sendeturm

ORF/ILSE HUBER

Gestaltung

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