Robert Unterköfler

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Robert Unterköfler, Jazz-Saxofon

Der Saxofonist Robert Unterköfler ist der Gewinner des ersten Ö1 Jazzstipendiums. Der 1992 in Villach geborene Musiker darf sich über einen Studienplatz an der JAM MUSIC LAB Privatuniversität freuen.

Was ist Kunst?

Ich glaube, dass alles Kunst sein kann. Es kommt auf den Betrachter an. Für mich persönlich ist die Kunst da, wo Neues geschaffen wird.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Mein Vater hat mich als Kind öfters zu der Big Band mitgenommen, in der er schon lange tätig ist. Dabei hat mir der Klang der Saxofone so gut gefallen, dass für mich die Entscheidung gefallen war. Dass ich eine ernsthafte musikalische Karriere einschlagen möchte, wurde mir dann mit etwa 16 Jahren bewusst.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Ich glaube, dass durch das Wollen das Können kommt. Das Müssen entsteht durch den Drang sich ausdrücken zu wollen.

Wo würden Sie am liebsten auftreten?

Überall dort, wo meiner Musik mit Aufmerksamkeit zugehört wird.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Ich will mit jeder Persönlichkeit zusammenarbeiten, die mich weiterbringt. Sei es musikalisch, persönlich oder auch auf pragmatische Weise. Zurzeit bin ich sehr zufrieden mit den Musiker/innen, die an meinen derzeitigen Projekten mitwirken.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Ich denke, dass die Kunst vom Markt so frei wie nur möglich sein sollte. Sobald der Markt Einfluss auf die Kunst nimmt, ist die Kunst in Gefahr etwas rein Handwerkliches zu werden. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass das Ergebnis meiner Arbeit stark an künstlerischem Wert verliert, sobald ein kommerzieller Gedanke beim Schaffen mitspielt.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Meines Glaubens nach, mehr als in der Praxis umgesetzt wird.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Das ist eine schwierige Frage, die ich vielseitig verstehe. Wenn die Frage wörtlich zu verstehen ist, würde ich es natürlich zum Befriedigen biologischer Grundbedürfnisse verwenden. Würde sich diese Situation aus dem sich sicher nahenden Tod ergeben, so würde ich mit meiner Freundin (und meinem Saxofon) auf Reisen gehen. Wenn es das letzte Geld unabhängig von meiner Existenz wäre, so würde ich es verwenden, um mir eine gute Pizza und eine Kaffee zu gönnen.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Auf der Bühne mit guten Musiker/innen. Möglichst an vielen verschiedenen künstlerisch interessanten Projekten beteiligt. Vielleicht auch an einer passenden Institution als Lehrender beschäftigt.

Haben Sie einen Plan B?

Schon Plan A ist weniger Plan als das Ergebnis verschiedener Entscheidungen. Da Improvisation ein Hauptgegenstand meines Plan A ist, würde jeder weitere nötige Plan davon gebildet werden.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Als ich bei der Osterjause ehrlicherweise gemeint habe, dass mir der mitgebrachte Reindling eines Bekannten besser geschmeckt hat als der, der Gastgeberin.

Wollen Sie die Welt verändern?

Ich will zumindest die Welt verändern, in der ich lebe.

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