Andrea Dusleag

REINHARD WINKLER

Andrea Dusleag, Flöte

Andrea Dusleag, geboren 1991 in Graz, studierte Flöte an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien. Seit 2017 ist sie Soloflötistin im Brucknerorchester Linz. Bereits zuvor war sie in mehreren Orchestern engagiert, unter anderem beim European Union Youth Orchestra sowie an der Grazer Oper.

Was ist Kunst?

Mit Kunst kann man andere Menschen berühren und bewegen.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ich bin mit Musik aufgewachsen, mein Vater ist Hobbymusiker und meine Mutter ist Klavierlehrerin. Bei uns wurde immer zuhause musiziert, so habe ich das auf natürlichem Weg mitbekommen. Anfangs begann ich mit Violine, da war ich mit meiner Begeisterung aber leider schnell am Ende. Da meine Mutter auch Querflöte studiert hat, wollte ich dann Flöte lernen. Anfangs nahm ich es recht locker, der Eifer und die Leidenschaft kamen erst später dazu, aber dafür umso intensiver. Das hält bis heute und hoffentlich noch mein ganzes Leben an.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Ich glaube, dass oft alle drei eine Rolle spielen. Ein innerer Drang seinen Idealvorstellungen nachzukommen begleitet einen Musiker sein ganzes Leben. Das ist natürlich mit sehr viel Arbeit verbunden, die einfach gemacht werden muss. Und wenn man die Leute wirklich berühren will und seine eigene Vorstellung möglichst klar zeigen will, kommt das Können hinzu.

Wo würden Sie am liebsten auftreten?

In Europa hatte ich schon das Vergnügen in vielen schönen Konzertsälen zu spielen, aber ein Traum wäre auf jeden Fall die Carnegie Hall in New York und das Sydney Opera House.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Ich habe viele Vorbilder und es gibt fantastische Künstler, die mich inspirieren und mit denen ich gerne einmal zusammen arbeiten würde.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Das kommt ganz darauf an. Im Prinzip sollte der Markt der Kunst dienen. Man sollte Musik aus Leidenschaft und Überzeugung betreiben und nicht um sein eigenes Ego zu befriedigen oder die eigene Person vor das Werk zu stellen.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Der Markt verträgt sicher noch mehr Kunst.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Für einen langersehnten Urlaub.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Im Moment bin ich wunschlos glücklich. Ich habe das große Glück eine Orchesterstelle zu haben und fantastische Kollegen, mit denen ich musizieren darf. Damit habe ich mir einen Traum erfüllt und lasse mich von der Zukunft überraschen.

Haben Sie einen Plan B?

Ich wollte immer im Orchester spielen. Natürlich habe ich mir öfters Gedanken gemacht welchen beruflichen Weg ich noch einschlagen kann und welche Interessen ich neben der Musik habe, aber eigentlich habe ich keinen Plan B.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Als ich mit dem Auto in Triest unterwegs war.

Wollen Sie die Welt verändern?

Die Welt zum Besseren zu verändern wäre natürlich ein Wunsch, das ist aber in meinem Bereich schwer umzusetzen. Wenn aber die Menschen nach einem Konzert begeistert und beglückt den Saal verlassen, habe ich zwar nicht die Welt verbessert, aber ich habe anderen Menschen einen schönen Abend bereitet. Das freut mich immer sehr, wenn sie zumindest kurz den Alltag vergessen konnten und mit einem Lächeln den Konzertsaal verlassen.