Szenebild Tristan und Isolde

STOFLETH

veranstaltung abgeschlossen

Landestheater Linz

Eine Gruppe von Ö1 Club-Mitgliedern war am 12. 9. nach einem Sektempfang und einer Werkeinführung durch den Intendanten des Landestheaters Linz, Hermann Schneider, zum Besuch der Probe von Tristan und Isolde eingeladen.

Im Landestheater Linz hatte am 15.9. Richard Wagners Musikdrama Tristan und Isolde Premiere. Die "Handlung in drei Aufzügen" mit einem Libretto des Komponisten nach dem Versroman Tristan von Gottfried von Straßburg erzählt die Geschichte einer großen Liebe, die sich über die Grenzen der Vernunft erhebt und deshalb in der Welt keinen Bestand haben kann. Wagner komponierte eine Partitur, die ständig harmonische Spannungen aufbaut, ohne sie einer Auflösung zuzuführen. So fesselt er seine Zuhörer/innen mit dem ganz eigenen Tonfall eines permanenten Begehrens, dem das Ziel versagt zu bleiben scheint.

Unmögliche Liebe

Wagners 1865 uraufgeführte Oper handelt von der Liebe zwischen Tristan, dem Neffen König Markes von Cornwall, und der irischen Königstochter Isolde. Im Krieg zwischen beiden Reichen hat Tristan Isoldes Verlobten Morold getötet und wurde dabei schwer verwundet. Da er von Isoldes Heilkräften weiß, begibt er sich inkognito in ihre Hände. Isolde erkennt in ihm den Mörder Morolds und will Tristan töten, verliebt sich jedoch in ihn. Geheilt lässt sie ihn nach Cornwall zurückkehren. Hier überredet Tristan König Marke, Isolde zu heiraten, um den Frieden mit Irland zu besiegeln. Er selbst kehrt als Brautwerber nach Irland zurück. Auf der gemeinsamen Schifffahrt nach Cornwall vermeidet er jeden Kontakt zu Isolde. Tief gedemütigt beschließt diese, Tristan und sich selbst mit einem Todestrank zu töten. Ihre Dienerin Brangäne allerdings bringt es nicht über sich, ihrer Herrin das Gift zu reichen, und vertauscht es mit einem Liebestrank. In grenzenloser Liebe entbrannt, treffen Isolde und Tristan einander in der Folge heimlich und ersehnen den gemeinsamen Liebestod als höchste Vollendung ihrer Gefühle. Vom König entdeckt, beschließt Tristan, Isolde in den Tod vorauszugehen, und wird in einem Kampf, in dem er sich nicht verteidigt, schwer verwundet. Er wird auf seine Burg in der Bretagne gebracht, wo er auf Isolde wartet und in ihren Armen stirbt. Marke, der in die Hintergründe der Liebesgeschichte eingeweiht wurde und Tristan und Isolde vermählen will, kommt zu spät. Isolde sinkt mit einer Vision, in der sie sich mit Tristan vollkommen vereint sieht, "wie verklärt" über dessen Leiche.

Wiederauferstandene Inszenierung

Tristan und Isolde ist am Landestheater Linz als Hommage an eine hochgelobte Festspielinszenierung aus dem Jahr 1993 angelegt: Damals inszenierte der deutsche Dramatiker und Regisseur Heiner Müller das Werk bei den Bayreuther Festspielen. In den visionär-weitläufigen Bühnenraumfantasien von Erich Wonder entfaltete er einen Liebes- und Todesreigen von antiker Klarheit. Als Koproduktion mit der Opéra National de Lyon lässt Müllers damaliger Regiemitarbeiter, der jetzige Linzer Schauspieldirektor Stephan Suschke, diese viel diskutierte Inszenierung in Linz wiederauferstehen. Markus Poschner übernimmt die musikalische Leitung des Bruckner Orchesters Linz und des Herrenchors des Landestheaters Linz, auf der Bühne stehen u. a. Heiko Börner (Tristan), Annemarie Kremer/ Dara Hobbs (Isolde), Dominik Nekel (König Marke), Katherine Lerner (Brangäne), Martin Achrainer (Kurwenal) und Matthäus Schmidlechner (Melot).

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