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Filmfestival von Venedig
In Venedig sind die 75. Internationalen Filmfestspiele mit der Verleihung des Goldenen Löwen zu Ende gegangen. Nachdem 2017 bereits Guilermo del Toro den Hauptpreis am Lido gewonnen hat, geht der Goldene Löwe zum zweiten Mal in Folge nach Mexiko: an Oscar-Preisträger Alfonso Cuaron für "Roma". Hier finden Sie alle Berichte aus Venedig.
31. Jänner 2019, 11:42
Morgenjournal | 09 09 2018 | Goldener Löwe für Netflix-Film "Roma"
Die Filmfestspiele wurden mit Damien Chazelles Drama "First Man" eröffnet. Unter dem Jury-Vorsitz des heurigen Oscar-Preisträgers Guillermo del Toro und Christoph Waltz als Jury-Mitglied sind 21 Filme im Rennen um den Goldenen Löwen.
Morgenjournal | 06 09 2018 | "American Dharma", "July 22"
Einen kleinen Seitenhieb konnte sich Venedigs Festivaldirektor Alberto Barbera nicht verkneifen: "Einige renommierte Autorenfilmer hätten heuer einmal den Weg nach Venedig gefunden, nachdem sie zuvor stets nach Cannes gepilgert wären", so Barbera, bei seiner Programmpresskonferenz im Juli.
Greengrass, Cuaron, Coen-Brüder
Der Grund für Barberas Stichelei: Venedig profitiert vom Umstand, dass sich der Streaming-Anbieter Netflix den Forderungen in Cannes nach einer verpflichtenden Kinoauswertung seiner Filme nicht unterwerfen wollte und sich daher gänzlich von der Croisette zurückzog.
Morgenjournal | 29 08 2018 | Vorschau
Arnold Schnötzinger
So läuft etwa der neue Film von Paul Greengrass über den Breivik-Amoklauf in Norwegen am Lido, ebenso der autobiografisch inspirierte "Roma" des mexikanischen Oscar-Preisträgers Alfonso Cuaron ("Gravity") über das Massaker an Studenten in Corpus Christi 1971. Und dann ein neuer Western der Coen Brüder, "The Ballad of Buster Scruggs", über den Tod der Western-Mythologie und das Amerika von heute zugleich.
Genrefilm dominiert
Morgenjournal | 03 09 2018 | Doku über Polizeigewalt - "What you gonna do, when the world is on fire"; "Peterloo"
Arnold Schnötzinger
Überhaupt wird das heurige Rennen um den Goldenen Löwen von Genreproduktionen dominiert, neben zwei Western, ein Samurai-Film des Japaners Shinya Tsukamoto, ein Horror-Remake des Dario-Argento-Klassikers "Suspiria" und zwei Historienfilme, "The Favourite" von Yorgos Lanthimos und "Peterloo" des Briten Mike Leigh über die Niederschlagung einer Protestbewegung für mehr Demokratie im Manchester des Jahres 1819.
Werk ohne Autor
Gespannt darf man auch sein auf den neuen Film des Deutschen Florian Henckel von Donnersmarck sein, der nach seinem Erfolgsfilm "Das Leben der Anderen" und einem mäßig gelungenen Abstecher nach Hollywood, nun wieder in seine Heimat zurückkehrt. "Werk ohne Autor" erzählt die fiktive Biografie eines Künstlers von der Nazizeit über das DDR-Regime bis hin zur Flucht in den 1970er Jahren, auch als Chronologie deutscher Nachkriegsgeschichte.
Orson-Welles-Film fertig gestellt
Nicht nur mit einer Ausstellung über die Geschichte der Mostra del Cinema im legendären - und dafür wieder öffentlich zugänglich gemachten - "Hotel des Bains" taucht das heurige Festival in die Filmgeschichte ein. Auch mit einem Projekt, das in den 1970er Jahren unvollendet blieb und nun seine Fertigstellung erfahren hat: "The Other Side of the Wind" von Orson Welles, einer Satire auf einen alternden Hollywood-Regisseur.
Welles hat den Film von 1970 bis 76 in unterschiedlichen Filmformaten gedreht, ihn aber bis zu seinem Tod 1985 nie fertig gestellt. 2017 erwarb - eben auch - Netflix die Rechte an mehr als 100 Stunden Material, die der Produzent und Regisseur Frank Marshall zu einem fertigen Film montiert hat. Ein nicht zuletzt filmhistorisch relevanter Höhepunkt des heurigen Venedig-Festivals.
"First Man" als Eröffnungsfilm
Österreich ist heuer am Lido mit dem Film "Joy" in einer Nebenschiene vertreten, ein Film, in dem Regisseurin Sudabeh Mortezai die Nöte einer nigerianischen Prostituierten in Wien zwischen Menschenhandel und sexueller Ausbeutung nachgeht. Eröffnet wird das Festival mit "First Man", dem neuen Film von "La La-Land"-Regisseur Damien Chazelle, einer biografischen Annäherung an Neil Armstrong und die Vorbereitungen für die erste Mondlandung.
Morgenjournal | 30 08 2018 | Eröffnungsfilm "First Man"
Arnold Schnötzinger
Van-Gogh-Film von Julian Schnabel
Der 66-jährige Julian Schnabel ist einer der renommiertesten US-amerikanischen Maler der Gegenwart. Seit den späten 90er Jahren ist er auch immer wieder als Filmregisseur in Erscheinung getreten: 1996 hat Schnabel eine Biografie über den Künstler Jean Michel Basquiat realisiert, und sein Drama "Schmetterling und Taucherglocke" war 2008 für den Oscar nominiert.
Mittagsjournal | 04 09 2018 | "At Eternity's Gate"
Im Wettbewerb um den Goldenen Löwen präsentiert Schnabel seinen neuen Film über den Maler Vincent van Gogh mit Willem Defoe in der Hauptrolle: "At Eternity's Gate" lautet der Titel - in Anlehnung an ein spätes Gemälde van Goghs.
Service
Die Filmfestspiele von Venedig finden vom 29. August bis 8. September 2018 statt.
Mehr dazu in
ORF.at - Goldener Löwe für Netflix-Film "Roma"
Gestaltung
- Arnold Schnötzinger