Matrix
Die Privatisierung der Zensur
Seit 1. Jänner 2018 ist das Netzwerkdurchsetzungsgesetz in Deutschland in Kraft: Anbieter sozialer Netzwerke, wie etwa auch Google, Youtube, Facebook und Twitter müssen Inhalte, die offensichtlich rechtswidrig sind, innerhalb von 24 Stunden nach Eingang einer Beschwerde entfernen oder sperren, sonst drohen den Unternehmen hohe Bußgelder.
4. März 2019, 15:33
Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz ist umstritten: “Gaga-Vorschrift”, “Zensur”, “nicht mit Meinungsfreiheit vereinbar” lautet hier etwa die Kritik. Welche Folgen hat es, wenn private IT-Unternehmen entscheiden, welche politischen Nachrichten die Nutzerinnen und Nutzer zu sehen bekommen? Welche Art von Regulierung braucht es auf Plattformen? Diesen Fragen geht die zwölfminütige Ö1 Sendung aus der Sendereihe “Matrix” mit Hilfe von Expertinnen und Experten auf den Grund.
Zielgruppe
Unterrichtsfächer
Deutsch | Geschichte, Sozialkunde & Politische Bildung | MINT | Informatik | Medienbildung
Stichworte
Demokratie | Deutschland | Europäische Kommission | Facebook | fakenews | Falschnachrichten | Hass im Netz | Hasspostings | Instagram | Matrix | Meinungsbildung | Meinungsfreiheit | Nachrichten | Netzwerkdurchsetzungsgesetz | soziale Netzwerke | Twitter | Urheberrecht | Youtube | Zensur
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SENDUNG HÖREN
Wie Facebook, YouTube und die anderen entscheiden, was die Welt sehen darf
Matrix | 27.04.2018
Gestaltung:
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QUIZ ZUR SENDUNG
Nach dem Anhören der Sendung kann dieses Quiz gelöst werden.
MEHR ERFAHREN
Links
Zeit Online - Was Sie über das NetzDG wissen müssen
Süddeutsche Zeitung - Beginnt jetzt das große Löschen?
futurezone.at - Die EU-Kommission will Qualitätsmedien stärken
Deutschlandfunk - Gegen Hass oder gegen Meinungsfreiheit?
derstandard.at - Überarbeitung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes
Mimikama - Netzwerkdurchsetzungsgesetz
Polis - Bekämpfung von Hate Speech im Internet
Beratungsstelle #GegenHassimNetz
Leseprobe - Adrienne Fichter: Smartphone-Demokratie
heise.de - Geplante EU-Copyright-Richtlinie
bundestag.de - Gesetz gegen strafbare Inhalte im Netz
Spiegel Online - Facebook Daten Skandal
Youtube - Das Ende der Meinungsfreiheit (10:19)
UNTERRICHTSIDEEN UND AKTIVITÄTEN
Lernziele
Mit OneNote kooperativ Zeitungskommentare analysieren und bewerten.
Schülerinnen und Schüler
- kennen den Unterschiede zwischen Meinungsfreiheit und Zensur
- kennen die österr. Gesetze, die die Meinungsfreiheit einschränken
- reflektieren kritisch Zensur und freie Meinungsäußerung
Das OneNote Klassennotizbuch stellt eine Sammlung von virtuellen Flipcharts für den Unterricht dar. Jede Schülerin und jeder Schüler erhält sein eigenes Flipchart und kann darin Lernfortschritte, Übungen, etc. digital festhalten. Zusätzlich existieren bei Klassennotizbüchern zwei spezielle Flipcharts: Die Inhaltsbibliothek ist jener Bereich in dem Lehrende Materialen für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stellen können – nur der Lehrende kann editieren. Der „Platz für Zusammenarbeit“ ist ein Flipchart, dass jeder editieren kann und somit mehrere Personen an einem gemeinsamen digitalen Produkt arbeiten können. In der folgenden Unterrichtsidee nutzen Lehrende die Inhaltsbibliothek um Schülerinnen und Schülern provokante Aussagen zum Thema Zensur zur Verfügung zu stellen. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten dann in ihren eigenen Bereichen und tragen das Ergebnis ihrer Arbeit zum Schluss im „Platz für Zusammenarbeit“ zusammen.
Sollte in ihrer Schule kein Office 365 zur Verfügung stehen, können Sie die Funktionen als Lehrerin oder Lehrer trotzdem nutzen.
DURCHFÜHRUNG
1. Vorbereitung
Der Lehrende richtet für die Klasse ein Klassennotizbuch ein und lädt die unten vorbereiteten OneNote Seiten in die Inhaltsbibliothek. Vorlage weiter unten unter “Materialien”.
2. Gesetzestexte erarbeiten
Die Schülerinnen und Schüler lesen die in der Inhaltsbibliothek zur Verfügung gestellten Gesetzestexte durch und beantworten dabei folgende Fragen:
Wann ist etwas öffentlich?
Was sollte zensiert werden, was sollte als Meinungsfreiheit gelten?
Gilt das österreichische Strafgesetzbuch auch im Internet?
Dauer: ca. 20 Minuten
3. Meinungsfreiheit im Internet
Schülerinnen und Schüler wählen einen kontroversiellen Artikel aus einer österreichischen Tageszeitung aus:
Der Standard
Kurier
Debatte auf ORF.at
Die Presse
Unter dem Artikel findet man Kommentare von Benutzern. Schülerinnen und Schüler überprüfen diese hinsichtlich Meinungsfreiheit und Zensur. Jeder kopiert mindestens drei problematische Beiträge auf einer Seite in den individuellen Bereich des OneNote Klassennotizbuch zusammen und kommentiert, warum man der Meinung ist, dass der Kommentar problematisch ist.
Dauer: ca. 25 Minuten
4. Diskussion
Nach und nach präsentieren Schülerinnen und Schüler die ihrer Meinung nach nicht der Meinungsfreiheit unterliegenden Beiträge (strafrechtlich relevant) und erklären warum dieser oder jener Beitrag, ihrer Meinung nach gegen das Strafrecht verstößt. Diese Beiträge werden dann im „Platz für Zusammenarbeit“ gesammelt um abschließend ein gemeinsames Portfolio zu erstellen.
Dauer: ca. 25 Minuten
MATERIALIEN
Link zum OneNote Notizbuch
Weiterführende Links:
Anleitung zum kostenlosen Klassennotizbuch
Anleitung zu OneNote Klassennotizbuch von Kurt Söser
Anleitung Teams (enthält auch Klassennotizbuch) von Kurt Söser
Auszug aus dem StGB
Auszug aus dem Verbotsgesetz
Auszug aus dem Symbolegesetz
Meinungsfreiheit im internationalen Kontext
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Ö1 macht Schule ist ein Gemeinschaftsprojekt von Ö1, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung - BMBWF und Pädagogischer Hochschule Wien - PH Wien
Lizenz
Dieses Lernmaterial wurde vom „Ö1 macht Schule“ Team erstellt und steht unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz kostenlos zur Verfügung.