![ASSOCIATED PRESS Stadtautobahn in Teheran](/i/intro/c4/cf/c4cf8b98aba0eacec8403ee0dd7e06dd64c07e90.jpg)
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Ambiente
Teheran - Tradition und Moderne
Teheran, die Hauptstadt des Iran, ist eine 10-Millionen Metropole am Fuß des Elburs-Gebirges. Eine Stadt voller Widersprüche.
28. Oktober 2018, 02:00
Heiß und laut ist es in Teherans Süden, wo Verkehr die Straßen verstopft; mit Werkstätten, Büros, Läden, Lokalen. Kühler und ruhiger ist es im Norden, mit Parks, teuren Eigentumswohnungen, westlichen Geschäften. Der Süden arm, der Norden reich. Die Stadt ist alt und jung zugleich, der Geist Ayatollah Chomeinis ebenso zu spüren wie der Drang nach Veränderung, vor allem in der Jugend, auf der Straße, in Cafés, Kunstgalerien, im Theater. Teheran ist eine Stadt im Aufbruch.
![SVEN WENIGER/MICHAEL MAREK Der Valiasr Platz in Teheran](/i/intro/55/18/5518965f1f7509c0ee359b48181013eb0578ebfc.jpg)
Valiasr Platz: Dreh- und Angelpunkt im Zentrum
SVEN WENIGER/MICHAEL MAREK
Der Meydān-e Valiasr ist der zentrale Platz im Herzen Teherans. Ein großer Kreisverkehr mit U-Bahn Station, durch den die längste Straße des Mittleren Ostens von Süden nach Norden führt. Hier trifft man sich mit Freunden, nimmt abends ein Sammeltaxi nach Hause, geht in der Nähe essen und feiern in einem der vielen Musiklokale der Umgebung.
![SVEN WENIGER/MICHAEL MAREK Bahnhofsgebäude in Teheran](/i/paragraph/2e/14/2e1433d828161713137e3ceb446c7a0d464f97af.jpg)
Hauptbahnhof - Deutsche Architektur
SVEN WENIGER/MICHAEL MAREK
Teherans Hauptbahnhof wurde im Auftrag des persischen Schah Reza Pahlavi 1930 von Architekten des Deutschen Reichs geplant. Auch die schönste Bahnlinie Irans, die von hier aus zum Kaspischen Meer führt, wurde von deutschen und österreichischen Ingenieuren gebaut. Wie auf öffentlichen Gebäuden im Land üblich, hängen die Portraits der Revolutionsführer Chomeini und Khamenei einander gegenüber.
![SVEN WENIGER/MICHAEL MAREK Stahlbrücke](/i/paragraph/aa/64/aa643356d0ec86ee12f5cbb718c1679966451d7b.jpg)
Tabiat Brücke – modernes Schmuckstück im Stadtbild
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Die Archtikturstudentin Leila Araghian war erst 26, als ihr Entwurf den Wettbewerb für eine neue Fußgängerbrücke im Norden Teherans gewann. Die Tabiat Brücke verbindet auf zwei Ebenen zwei Erholungsparks vor dem Panorama des Elburs-Gebirges. Sie gehört zu den schönsten der Welt. Vor allem am Wochenende zieht sie Tausende Hauptstädter an, die hier flanieren und in kleinen Cafés und Restaurants auf der Brücke einen entspannten Tag verbringen.
![SVEN WENIGER/MICHAEL MAREK Basar](/i/intro/46/bd/46bd97379af63264b45549cb106b1890cddfe60c.jpg)
Teheran - Gewürzbasar
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Auf dem Basar ist Teheran so, wie man sich eine orientalische Stadt vorstellt. Enge Gassen, Hunderte Stände und eine dicht gedrängte Menschenmenge, die die täglichen Einkäufe erledigt. Wie hier bei den Gewürzhändlern, die eine Vielzahl exotischer Ingredienzen verkaufen.
![SVEN WENIGER/MICHAEL MAREK Drei Porträtfotografien](/i/intro/23/a9/23a939646caaa89df454765329cc5ca19277197a.jpg)
Nooshin Foroutan, Ehsan Arabbagheri und Yaser Khaseb
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Die Malerin Nooshin Foroutan studierte Kunst in Österreich und Deutschland. Nach vielen Auslandsaufenthalten lebt sie heute mit ihrer Familie wieder im Iran. Wie hier im Teheran Art Center, einer Kunstgalerie im Norden der Stadt, werden ihre Werke landesweit ausgestellt.
![SVEN WENIGER/MICHAEL MAREK Quaderförmiger Backsteinbau](/i/side_paragraph/21/e1/21e16d266a4811f35777c8a15059e088a0721e82.jpg)
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Iranian Artists Forum – Kulturzentrum im Herzen Teherans
Wie viele Deutschlehrer im Iran hat der schlaksige 30-jährige die Sprache nur im Land selbst an der Universität studiert - ohne jemals im Ausland gewesen zu sein. Erst viel später besuchte er Deutschland und Österreich zum ersten Mal. Für junge Iraner sind Reisen zu uns kaum bezahlbar. Seit den Sanktionen gegen sein Land ist es zudem fast unmöglich geworden, ein Urlaubsvisum zu bekommen.
Nach seiner Performance im Iranian Artists Forum sieht Bodyartist Yaser Khaseb aus wie aus dem Dreck gezogen. Seine Show MUD, Matsch, verlangt ihm körperlich alles ab. Lehmbeschmiert aber glücklich nimmt er den Applaus des Publikums entgegen.
Iraner sind Ausländern gegenüber sehr gastfreundlich und aufgeschlossen. Das gilt auch für Frauen. Diese Gruppe junger Iranerinnen posiert vor dem berühmten Golestan Palast gerne für ein Erinnerungsfoto für den Besucher aus Europa.
![SVEN WENIGER/MICHAEL MAREK Gruppenbild junger Iranerinnen](/i/paragraph/78/30/7830c2864f2a42ae3c4f74a5fd00e52040db2142.jpg)
Teheran – junge Iranerinnen
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In iranischen Teehäusern trinkt man nicht nur Tee. Hier treffen sich Freunde und Kollegen, Frauen und Männer. Man macht es sich auf dem Diwan bequem, raucht Wasserpfeife, isst, trinkt, unterhält sich, hat Spaß.
Höhepunkt des Abends in einem typischen Restaurant ist der Auftritt einer Band mit zwei bis drei Mitgliedern, die iranische Populärmusik spielen. Oft schwungvolle Hits aus der Schahzeit, die hier jedes Kind kennt und von den Gästen enthusiastisch mitgesungen werden.
![SVEN WENIGER/MICHAEL MAREK Musiker mit Blasinstrumenten](/i/paragraph/4a/1b/4a1b8bbfc702969437039ba973836bf43df78c76.jpg)
Teheran - Iranische Liveband
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