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Ö1 Kunstsonntag: "Nova Onda"
Während in Brasilien die Wahllokale schließen, blicken wir unbeirrt zurück in die Vergangenheit. In den 1960er Jahren entwickelten Musiker wie Joao Gilberto den Samba weiter und landeten mit Bossa-Nova-Alben internationale Erfolge.
25. November 2018, 02:00
Es ist eine Melodie, die sich im Kopf einnistet, sobald sie sich durch den Gehörgang eingeschlichen hat. Vielfach kopiert, neu interpretiert und weichgespült (noch weicher als sie bereits ist), und als Hintergrundbeschallung in Endlosschleife unhörbar gemacht. Auch durch den Ö1 Kunstsonntag kräuselt sich diese Melodie wie die Meeresbrandung an einem brasilianischen Strand bei Sonnenuntergang.
Meilenstein der Jazzgeschichte
Es ist das Lied, das Mitte der 1960er Jahre die internationale Aufmerksamkeit auf die Musik Brasiliens lenkte und das zugleich auch neue Hörerschaften für den Jazz erschloss: "The Girl from Ipanema". Erstmals erschienen ist der Jahrhundert-Song auf dem Album "Getz/Gilberto", das der amerikanische Musiker Stan Getz 1964 mit dem brasilianischen Sänger und Gitarristen Joao Gilberto einspielte. Am Mikrophon war Gilbertos Frau Astrud Gilberto. Diesem legendären Bossa-Nova-Album sind die heutigen Milestones gewidmet.

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Richard Russo
Vor zehn Jahren ist der Schauspieler Paul Newman verstorben. Als "einer seiner besten Filme" wird "Nobody's Fool" gesehen, allerdings in der Kategorie "großartige Filme, die kaum jemand". In Europa wenig bekannt ist auch jener US-amerikanische Autor, auf dessen gleichnamigem Roman das Drehbuch zu "Nobody's Fool" beruht. Er heißt Richard Russo und wird in den "Tonspuren" in einem neuen Feature von Alfred Koch portraitiert.
Weiters auf dem Programm des heutigen Kunstsonntag sind die Neuen Texte mit dem Text "Der Sultan von Assisi" von Katharina Tiwald, einer Burgenländischen Autorin und Lehrerin an einer NMS. Und die Radiosession präsentiert eine Live-Session des Trios Sain Mus, das sich „Zwischen Wohlklang und Dissonanz“ bewegt. Benannt ist das Trio nach der ersten Silbe bzw. letzten Silbe des Nachnamens von Clemens Sainitzer und Philipp Erasmus; außerdem mit von der Partie: der Schlagzeuger Daniel Romstorfer.
"Posthorn" von Sain Mus, aufgenommen im Studio 2 des Wiener Funkhauses.
Ein linguistischer Einwurf kommt vom Esperantisten und Buchhändler Kurt Lhotzky, der in seinem Literaturbuffet in der Wiener Rotensterngasse regelmäßig Esperanto-Treffen veranstaltet und auch in Esperanto verfasste Literatur anzubieten hat. Zu Ehren des Esperanto-Gründers Ludwik Lejzer Zamenhof findet übrigens jedes Jahr rund um seinen Geburtstag im Polnischen Institut in Wien ein Zamenhof-Fest statt. Diesmal ist es am 8. Dezember 2018.
Und wie wir plötzlich auf Esperanto kommen? Die Auflösung folgt nach 22 Uhr.

1906
Christian Scheib und Robert Czepel nehmen uns in der "Jet Lag All Stars Radioshow" mit auf einen Besuch in eine höchst interessante Institution in der Wiener Innenstadt: das Esperantomuseum. Bernhard Tuider, Leiter des Esperantomuseums und der Sammlung für Plansprachen der Österreichischen Nationalbibliothek, gibt einen Einblick in sein Fachgebiet.
Anstelle einer Filmkolumnistin übernimmt heute unser launiger Alltagskolumnist Kain Bernhard das Mikrophon. Diese Kunstfigur wird von Stefan Kubicka geschaffen und von Alexander Tschernek interpretiert. Bis zum Beginn des Kunstradios um 23 Uhr hören Sie, welchem Ordnungssystem Kain Bernhard seine Zettelwirtschaft unterwerfen will: "Kain Bernhard und das Sortieren".
Eine Radioperformance bringt heute das Kunstradio, eine Live-Übertragung aus dem Studio RP4 im ORF Funkhaus. "Kosmisches Glass" nennt der britische Musiker Timothy Didymus sein neu entwickeltes Instrument in der Tradition der Glasharmonika, dem ein Ensemble elektronischer Instrumente zur Seite gestellt wird.