Ö1 Kunstsonntag: Neue Texte

Franz von Assisi zwischen Kreuzzug und Friedensmission

"Der Sultan von Assisi". Von Katharina Tiwald. Gestaltung: Michaela Frühstück

Damiette 1219. Christliche Heere belagern die ägyptische Hafenstadt. Das Ziel dieses fünften Kreuzzuges ist es, Jerusalem von den Muslimen zurückzuerobern. Zu dieser Zeit bricht Franz von Assisi auf eine Pilgerfahrt nach Ägypten auf, in der Absicht, durch Bekehrungen von Muslimen Frieden zu stiften. Auf dieser Reise sucht er die Begegnung mit dem Sultan al Malik al-Kamil. Eine Begegnung, in deren Zentrum ein Dialog zwischen den Religionen steht.
In ihrem unveröffentlichten Roman "Der Sultan von Assisi" erzählt Katharina Tiwald die Geschichte, die zu diesem ungewöhnlichen Treffen führt, aus der Perspektive mehrerer Frauen. Eine von ihnen ist Catherine, Tochter einer fränkischen Mutter und eines syrischen Vaters, die sich dem Kreuzzug aus Abenteuerlust angeschlossen hat. Während Catherine auf die Schwester des Sultans trifft, begegnet Franz von Assisi dem Sultan Malik al-Kamil.
Katharina Tiwalds Roman basiert auf einer historisch belegten Begebenheit. In ihrer Literatur analysiert sie immer wieder hierarchische Systeme wie Kirche, Schule oder Politik. Zuletzt in ihrem Drama "Stalins Heiliger", das im Theater Drachengasse uraufgeführt wurde und in ihrem Schulroman "Die Wahrheit ist ein Heer" (Styria, 2012).
Tiwald zählt zu den wichtigsten literarischen Stimmen des Burgenlandes, sie schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke. Die Autorin ist Präsidentin des Burgenländischen P.E.N. Clubs.

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Katharina Tiwald, "Der Sultan von Assisi"
Unveröffentlichter Text

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