Emmy Freundlich

BILD ARCHIV AUSTRIA/ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG

Präsidentin der International Cooperative Women's

Emmy Freundlich

Sie war Mitglied der konstituierenden Nationalversammlung und bis 1934 sozialdemokratische Nationalratsabgeordnete.
1929 war Emmy Freundlich als einzige Frau Delegierte im Komitee der Wirtschaftssektion des Völkerbundes.

Emmy Freundlich wurde 1878 in Aussig/Ústí nad Labem in Böhmen als Emma Kögler geboren und starb 1948 in New York.

"Ich hatte jahrelang nur einen Wunsch, ein Junge zu sein, damit ich auch einmal der Mittelpunkt eines öffentlichen Interessentenkreises werden könnte."

Während des Ersten Weltkriegs war Emmy Freundlich gemeinsam mit Karl Renner in der Direktion des Kriegswirtschaftlichen Ernährungsamtes. Von 1919 bis 1923 war sie als Direktorin im Bundesministerium für Volksernährung höchste Frau im Staatsdienst.
1919 Mitglied der konstituierenden Nationalversammlung und bis 1934 sozialdemokratische Nationalratsabgeordnete.
1929 als einzige Frau Delegierte im Komitee der Wirtschaftssektion des Völkerbundes.
1943 in London Mitbegründerin und Vorsitzende des Austrian Committee for Relief and Reconstruction.
Präsidentin der International Cooperative Women's Guild und als solche beim Wirtschafts- und Sozialrat der UNO in New York.

“Die veränderte wirtschaftliche Stellung der Frau kommt bis nun in unserem Rechtsleben nicht zum Ausdruck. Noch immer bestimmt das Bürgerliche Gesetzbuch: Der Mann erhält die Familie und darf sie deshalb beherrschen. Die Frau aber trägt heute schon sehr viel zur Erhaltung der Familie bei und bekommt in dem Moment auch ein ganz anderes Interesse an dem politischen Leben. Früher, da die Frau die Sache, das Eigentum des Mannes war, konnte sie nicht mehr Rechte verlangen als eine Dienerin. Heute ist sie aber nicht mehr sein Eigentum, sondern seine Gefährtin. Trotzdem findet sie immer wieder, dass sie nicht ihre eigenen Forderungen, noch die, die sie im Interesse ihrer Kinder erhebt, zu vertreten vermag, wenn sie auch fernerhin rechtlos bleiben muss. Die Forderung des Wahlrechts ist für die Frau die notwendige Folge ihrer geänderten wirtschaftlichen Stellung. Warum aber weigert man den Frauen dasselbe Recht wie den Männern?”

“Nie habe ich auch nur eine Minute bereut, dass ich den Mut hatte, alle Fesseln zu zerreißen. Ich habe nicht nur endlich eine Arbeit gefunden, der ich meine ganze Kraft und mein ganzes Können weihen kann, ich habe mich selbst befreit von allen kleinlichen Vorurteilen und bin heute innerlich ein wirklich freier und selbstständiger Mensch geworden.”

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