Ö1 gehört gehört

Angelika Delfs

Mein erster Mann war ein Ö1 Freak. Vor ihm kannte ich Ö1 gar nicht. Aber er nahm die Sache sehr ernst und hat auch seinen Tagesablauf nach dem Radioprogramm gerichtet. Als ich dann selbständig war und viel von daheim aus gearbeitet habe, bin ich mehr und mehr mit Ö1 zusammengekommen. Zu der Zeit war noch das alte Programmschema - es nervt mich heute immer noch, wenn ich auf die Uhr schau und nicht weiß, was läuft.

Angelika Delfs

Angelika Delfs, Musiktherapeutin

Lukas Beck

Nachrichtenquellen Nummer eins sind für mich "Die Furche" und Ö1 gleichermaßen. Vor allem die Journale sind gut reflektierte Nachrichtensendungen. Die zwei Medien passen irgendwie gut zusammen, finde ich. Manchmal hab ich den Eindruck, dass Ö1 -wie "Die Furche" -eine Spur zu konservativ und katholisch ist. Themen wie Sinnsuche oder andere Formen der Transzendenz kommen meines Erachtens zu kurz. Mir fehlt etwas, das den Menschen dort abholt, wo er ist.

Die Menschenbilder sind oft wie ein tolles Buch.

Auf dem Crosstrainer hör ich eigentlich immer Ö1. Praktisch immer dabei sind: 1. "Radiokolleg", 2. "Salzburger Nachtstudio", 3. "Im Gespräch". Ursuper sind auch die "Spielräume". Oft vergesse ich aber auf die "Menschenbilder". Da kommt es sehr drauf an, wer porträtiert wird. Aber die Sendung kann unglaublich schön sein. Immer, wenn der Zahlschein für den Ö1Club kommt, überleg ich kurz, ob ich das schon noch brauche. Aber das kommt nicht in Frage. Das ist mein persönlicher Solidaritätsbeitrag für die Idee von Ö1. Ich halte das in Zeiten wie diesen für wichtig.

Kurz bevor mein erster Mann gestorben ist, hat er ein Buch geschrieben. Als es fertig war, gab es einen "Leporello"-Beitrag mit ihm. Er hat die Sendung damals auf Kassette aufgenommen. Das ist meine einzige Konserve seiner Stimme.

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Lukas Beck

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