ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG
Ahura Mazda - der Gott Zarathustras
In den Feuertempeln von Indien und dem Iran wartet auch heute noch das heilige Feuer auf die Gläubigen. Die Zoroastrier beten zum Licht des Feuers - aber damit eigentlich zu ihrem Gott, Ahura Mazda.
10. Juli 2019, 10:30
Mit 101 Namen kann man diesen Gott anrufen. Doch nur ein Name beschreibt, wie sich Ahura Mazda dem iranischen Propheten Zarathustra vor 3.000 Jahren offenbart haben soll, erklärt der Religionswissenschaftler Manfred Hutter von der Universität Bonn, " Ahura Mazda bedeutet wörtlich übersetzt 'der Herr Weisheit'. Ahura Mazda ist von Anfang an die wichtigste Gottheit, aber er ist Anfangs nicht die einzige Gottheit".
Der Überlieferung nach lenkt zunächst eine Schar von zoroastrischen Göttern die Geschicke im Himmel über dem alten Persien. Aber das Feuer steht bald nur für einen: Ab dem 4. Jahrhundert vor Christus wird das Feuer als Symbol der Anwesenheit von Ahura Mazda dargestellt.
Mit dem Aufkommen des Islams, als dominierende Religion im heutigen Iran, verändert sich auch der Zoroastrismus. Er beginnt die alleinige Verehrung von Ahura Mazda zu betonen. In der Religion Zarathustras steht er für das Prinzip der Weisheit, nach dem man streben und für das man sich im Handeln, in Geist und Materie entscheiden soll.