Symbolische Darstellung des Judentums

ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG

Der Ewige - Gott im Judentum

Am Anfang der Zehn Gebote stellt sich Gott seinem Volk der Überlieferung nach selbst vor: Mit dem Gottesnamen bestehend aus vier Buchstaben - JHWH. Diesen Namen auszusprechen, wird im Judentum vermieden. Was er genau bedeutet, wird seit langem erforscht.

"Der Name leitet sich vom hebräischen Wort für "sein" ab und hat am ehesten eine Zukunftsbedeutung, er wird für alle Zeit da sein – es ist ein Vertrauensname", erklärt Gerhard Langer, Judaist und Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Religionswissenschaft.

Die besondere Beziehung Gottes mit dem Volk Israel ist nicht von Anfang an monotheistisch konzipiert. Es ist eher ein Herantasten an den Glauben an einen einzigen Gott, an den Ewigen. Erst im 6. Jahrhundert vor der Zeitrechnung, im sogenannten babylonischen Exil entsteht ein exklusiver Monotheismus.

Die Tora, also das Herzstück der heiligen Schriften des Judentums, wird zum Mittler Gottes. Religiös im jüdischen Sinne ist demnach, wer sich am Willen Gottes, an seinen ethischen Vorgaben orientiert.

Und so strikt darf man sich den Monotheismus nun auch nicht vorstellen, sagt Gerhard Langer. Weder im Judentum, noch im Christentum, noch im Islam. Engel, Erzengel und anderen Mächte hat beispielsweise auch das Christentum vom Judentum übernommen.

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