Symbolische Darstellung von Yemaya

ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG

Yemayá - Mutter der Fischkinder

Mächtig und stark, mit dunkler Haut und wunderschönen langen Haaren - Yemayá war ursprünglich die Gottheit eines Flusses im Yoruba-Land, im Gebiet des heutigen Nigeria, Benin und Togo. Ihr Name bedeutet "die Mutter, deren Kinder Fische sind".

Ab dem sechzehnten Jahrhundert wurden viele Anhängerinnen und Anhänger von Yemayá und anderen sogenannten Orishas aus Westafrika verschleppt und versklavt. Vor allem darum ist der Glaube an Yemayá heute weltweit verbreitet. Ganz besonders in Süd- und Nordamerika, der Karibik und in Brasilien, wie der Religionswissenschaftler Gerald Hödl von der Universität Wien erklärt.

Orishas sind eine Form von Geistwesen, die der Sage nach von einem Hochgott auf die Erde geschickt wurden. Wie Menschen haben sie Vorlieben und Charaktereigenschaften, die man in Erzählungen, den sogenannten Pataki, weitergibt.

Yemayá wird als Fruchtbarkeits- und Liebes-Orisha um Unterstützung gebeten. Heute von vielen Katholikinnen und Katholiken in Kuba oder Brasilien verehrt, wird sie gerne wie die christliche Gottesmutter Maria dargestellt. Ihr werden auch heute noch Geschenke gemacht oder Gedichte vorgelesen, um ihre mystische Macht, die sogenannte Ashé, zu stärken.

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