Hängematte im Park

APA/ROLAND SCHLAGER

Architektur & Umwelt

Kann man eine Großstadt klimafit machen?

Wie kann das Leben in der Stadt auch bei großen Hitzewellen erträglich gestaltet werden? Diese Fragen beschäftigen Stadtverwaltungen und Stadtbewohner besonders an heißen Sommertagen.

Ö1 hat einen Streifzug durch Wien unternommen - hat die Alte Donau und eine Wohnstraße besucht, sich Ideen zur Stadterweiterung Westbahnhof angesehen und mit Betreibern der Studie "Greening Aspang" gesprochen.

Versuchslabor Aspangstraße

Die Architektin Betül Bretschneider hat in Zusammenarbeit mit dem Klimafonds, mit der TU Wien und mit der BOKU eine Untersuchung zu diesem Thema vorgelegt. Die Resultate: 1) die Energieeinsparungen, die durch Wärmeisolierungen erreicht wurden, werden durch Klimaanlagen wieder verbraucht. 2) Altbauten sind kühler als Neubauten. 3) Die Hauptprobleme sind Hitzespeicher Autos und asphaltierte Böden. 4) Es gibt genug Parkplätze - Parkhäuser stehen zu 25 Prozent leer. 5) Begrünung reduziert die Hitze um fünf Grad Celsius.

Mittagsjournal | 22 07 2019

Sabine Oppolzer

Westbahnhof: Neue Ideen für Stadterweiterung

Der Wiener Westbahnhof ist nach den Bebauungen am Nord- und am Hauptbahnhof das letzte innerstädtische Stadterweiterungsgebiet in Wien. Hier könnte auf den frei werdenden Gleisanlagen ein Park zwischen Westbahnhof und Hütteldorf entstehen, wie zwei Architekturbüros in ihren Ideen offenlegen. Das wäre wichtig für den 15. Bezirk, den mit über 20.000 Einwohnern pro Quadratkilometer am dichtesten bewohnten Außenbezirk Wiens. Er ist der Bezirk mit dem geringsten Durchschnittseinkommen und der jüngsten Bevölkerung. Das Kernstück könnte ein sechs Kilometer langer "Green Highway" für Fußgänger und Radfahrer werden. Am 25. August gibt es eine Führung durch das "Hoffnungsland Westbahnpark".

Morgenjournal | 15 07 2019

Sabine Oppolzer

AP/CHARLES REX ARBOGAST

Wohnstraßenleben

Was man in Wohnstraßen alles darf, ist den wenigsten Menschen bekannt. Dass man dort weit mehr Bewegungsfreiheit hat, als gemeinhin angenommen wird, demonstriert jetzt die Aktion #wohnstraßenleben. Initiiert von der Stadtforscherin Brigitte Vettori will die Initiative ganz praktisch darauf aufmerksam machen, dass solche Wohnstraßen eigentlich zum Spielen und im Freien sitzen gedacht sind. Sie baut lange Tafeln auf, an denen die Anrainer gemeinsam frühstücken, es gibt Swimmingpools und Spielaktionen für Kinder, Kleidertausch, Ohrensessel auf der Fahrbahn. Am Diepoldplatz findet die nächste Aktion am 26. Juli zwischen 15.00 und 18.00 statt.

Kulturjournal | 18 07 2019

Sabine Oppolzer

Stadtentwicklungsgebiet Alte Donau

An der Alten Donau in Wien wachsen immer mehr und immer höhere Gebäude in den Himmel. Es ist das Gebiet, in dem jahrhundertelang die noch unregulierte Donau für regelmäßige Überschwemmungen sorgte. Erst seit etwa 120 Jahren wird dieses Gebiet von der Stadt bebaut. 1904 wurde bereits das erste, Wien-seitig gelegene Areal als Baugebiet gewidmet. Der Goethehof entstand als Bauprojekt des Roten Wien, Kleingartensiedlungen und Bäder wie das Eisenbahnerbad oder das Straßenbahnerbad. Derzeit erlebt dieser Grünraum, der unkompliziert mit der U-Bahn erreichbar ist, vor den Augen der sozialdemokratischen und grünen Stadtregierung einen ungeheuren Bauboom.

Kulturjournal | 17 07 2019