APA/GEORG HOCHMUTH
Opernabend
Ein Sommernachtstraum im Frühherbst
Benjamin Brittens "A Midsummer Night's Dream"-Premiere live aus der Wiener Staatsoper. Mit Lawrence Zazzo (Oberon), Erin Morley (Titania), Théo Touvet (Puck) u.a. Chor und Orchester der Wiener Staatsoper, Dirigentin: Simone Young.
28. Oktober 2019, 02:00
Ö1 Opernabend
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Kulturjournal | 02 10 2019 | Simone Young im Gespräch
Morgenjournal | 01 10 2019 | Vorbericht
William Shakespeares um 1595 geschriebene Komödie "A Midsummer Night’s Dream" gehört nicht nur zu den bis heute oft gespielten Werken des großen britischen Autors, das Stück hat auch unzählige Male als Vorlage für musikalische Werke gedient. Aus der Bühnenmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy ist vor allem der "Hochzeitsmarsch" weltberühmt geworden, aber auch Carl Orff hat eine Musik zu diesem Schauspiel geschaffen. Zahlreiche Ballette haben das Shakespeare-Werk um zwei Brautpaare und einen ehelichen Streit im Reich der Elfen zwischen Oberon und Titania ins Tanztheater erhoben, und auch auf der Opernbühne ist der "Sommernachtstraum" immer wieder thematisiert worden.
Bei einer der ersten Opern nach dieser Komödie handelt es sich um Henry Purcells "The Fairy Queen"; Franz von Suppé hat 1844 eine Operette nach dem Sujet komponiert, der französische Romantiker Ambroise Thomas hat 1850 eine Oper mit dem Titel "Songe d’une nuit d’été" herausgebracht - und den gleichen Titel trägt auch ein Werk des veristischen Italieners Ruggero Leoncavallo von 1899.
Kulturjournal | 02 10 2019 | Simone Young im Gespräch
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1962 erstmals an der Staatsoper
Der große britische Komponist Benjamin Britten hat Shakespeares Klassiker ebenfalls vertont - für seine Oper "A Midsummer Night’s Dream" hat er gemeinsam mit seinem langjährigen Lebensgefährten, dem Tenor Peter Pears, das Libretto verfasst; die Oper ist 1960 beim Aldeburgh Festival zur Uraufführung gekommen - mit Pears in der Rolle des Flute und mit dem Komponisten am Dirigentenpult.
Nur zwei Jahre nach der Weltpremiere kam Brittens "Sommernachtstraum" an die Wiener Staatsoper; die Erstaufführung von 1962 dirigierte Heinrich Hollreiser, jedoch hatte die Produktion von Werner Düggelin nur eine relativ kurze Lebensdauer: Nach nur 14 Reprisen verschwand die Oper bereits Ende 1964 wieder aus dem Repertoire der Staatsoper.
Neue Inszenierung von Irina Brook
Nach mehr als einem halben Jahrhundert - und zwischenzeitlichen Aufführungen an der Volksoper Wien - kehrt das Werk nun ins Opernhaus am Ring zurück, und zwar in einer neuen Inszenierung von Irina Brook (sie hat sich 2015 mit einer Inszenierung von Donizettis "Don Pasquale" dem Staatsopernpublikum vorgestellt) und musikalisch geleitet von Simone Young, einer Dirigentin, die immer wieder selten aufgeführte Werke an der Staatsoper einstudiert hat.
Mit Brittens "A Midsummer Night’s Dream" beginnt die Reihe der Ö1 Übertragungen von Neuproduktionen der Wiener Staatsoper in der Saison 2019/20: Die Urfassung von Beethovens "Fidelio" steht im Februar auf dem Programm, gefolgt von neuen Inszenierungen von Mozarts "Così fan tutte" im Mai und Verdis "Un ballo in maschera" im Juni. Anfang Dezember übertragen wir die Weltpremiere der neuen Oper von Olga Neuwirth, "Orlando", live: nach dem gleichnamigen Roman von Virginia Woolf.