WOLFGANG HENNIGS
Geburtstagskonzert live
Ein halbes Jahrhundert RSO Wien
Geburtstag feiern mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien - am 6. November 2019 im ORF RadioKulturhaus, live in Ö1 sowie am 10. November in ORF III
7. Dezember 2019, 12:00
Am 19. September 1969, vor 50 Jahren, schlug die Geburtsstunde des heutigen ORF Radio-Symphonieorchesters Wien. Heuer heißt es also: Geburtstag feiern. Die Jubiläumssaison führt das RSO Wien ins Konzerthaus, in den Musikverein, ins Theater an der Wien, zu den Salzburger Festspielen, in die österreichischen Bundesländer sowie nach Südkorea und China.
Live in Ö1
Das Ö1 Konzert | 06 11 2019
RSO Wien und Marin Alsop spielen Werke von Cerha und Schumann
ORF III | 10 11 2019, 21.50 Uhr
Morgenjournal | 06 11 2019 | 50 Jahre RSO Wien
Und natürlich soll auch "zu Hause" gefeiert werden, im Kreis der Ö1 Familie, dort, wo ein Großteil aller Proben des RSO Wien stattfindet, wo auch die Mitarbeiter/innen des ORF auf Tuchfühlung mit dem Orchester sind und wo einer der schönsten, intimsten und modernsten Konzertsäle Wiens zu finden ist, der Große Sendesaal des ORF: im RadioKulturhaus in der Argentinierstraße.
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Von Friedrich Cerha geprägt
Marin Alsop kombiniert für dieses besondere Geburtstagskonzert am 6. November die Symphonie Nr. 2 C-Dur op. 61 von Robert Schumann mit den "Drei Sätzen für Orchester", die Friedrich Cerha 2012 für das RSO Wien geschrieben hat. Einerseits also zeitgenössische österreichische Musik, komponiert von einem, dessen Klangvisionen das Orchester in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zu Gehör brachte. Wenn die Gegenwartsmusik als Herzensanliegen des RSO bezeichnet werden kann, gehört Friedrich Cerha zu jenen Komponisten, die den Pulsschlag maßgeblich prägen.
Das Schumann-Projekt
Andererseits der Klassiker als Vorbote eines auf zwei Konzertsaisonen angelegten Projekts, alle vier Schumann-Symphonien aufzuführen und aufzunehmen. Dabei hat sich die neue Chefdirigentin für die von Gustav Mahler überarbeiteten Versionen der Schumann-Symphonien entschieden. Mahler hatte für seine Aufführungen der Symphonien in Hamburg, Wien und New York sogenannte Retuschen vorgenommen. Insgesamt zählt die Musikwissenschaft mehr als 2.000 Anmerkungen in Mahlers Partituren, die die Dynamik der Einzelstimmen, die Instrumentation, ja in einigen Fällen sogar die Harmonik betreffen.
Heute ist die Kritik an Schumanns Instrumentationskunst weitgehend verstummt, die Originale dürfen als rehabilitiert gelten. Und doch stellen auch Mahlers "Übermalungen" eine faszinierende und lebensfähige Schöpfung dar. So blickte man am Vorabend der Moderne auf die Romantik.
Festrednerin Helga Rabl-Stadler
Ein halbes Jahrhundert Orchestergeschichte bietet auch Gelegenheit, die Zeit Revue passieren zu lassen. Die Festrede für das Geburtstagskonzert hält Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele, wo das RSO Wien seit seinen Gründungstagen alljährlich gastiert. Rabl-Stadler ist nicht nur eine profunde Kennerin des RSO Wien, sondern gewissermaßen auch eine "Schwester" - ihr Vater, Gerd Bacher, war als langjähriger Generalintendant des ORF auch Gründungsvater des heutigen Radio-Symphonieorchesters.
Das Geburtstagskonzert des RSO Wien am 6. November, moderiert von Teresa Vogl, ist auch ein Fixpunkt im ORF-Kalender. Wer keine Karten für das Konzert im Sendesaal mehr erhält, kann es sich live in Ö1 oder bei Fidelio anhören bzw. -sehen. Eine zweite Chance ermöglicht ORF III, wo das Konzert am 10. November ab 21.50 Uhr gesendet wird.
Text: Christoph Becher, Intendant des RSO Wien