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Musikmarkt

Das Klassik-Jahr 2019 in Zahlen

Welche Komponisten und Komponistinnen wurden 2019 am häufigsten aufgeführt? Wie viele der meistbeschäftigten Dirigenten sind Frauen? Wie viel Raum nimmt in den heimischen und internationalen Konzertprogrammen zeitgenössische Musik ein? Das Klassik-Portal "Bachtrack" hat auf Basis seines Konzertkalenders interessante Statistiken veröffentlicht.

35.000 Veranstaltungen aus Konzert, Oper und Tanz hat das internationale Online-Musikmagazin Bachtrack ausgewertet. Die fünf Top-Konzertkomponisten sind Beethoven, Mozart, Bach, Brahms und Schubert. Das klingt eigentlich nach Stillstand. Immer derselbe Brei? Es gibt Lichtblicke in der Statistik: Komponistinnen und Dirigentinnen sind auf dem Vormarsch, insgesamt wird mehr zeitgenössische Musik gespielt und das Opernrepertoire bietet tendenziell eine größere Vielfalt als in den Jahren zuvor.

Zur Statistik

Bachtrack - Klassische Musik 2019. Das Jahr in Zahlen

Susanna Mälkki ist meistbeschäftigte Dirigentin

2013 war eine Frau unter den Top 100 der meistbeschäftigten Dirigenten. 2019 waren es acht, angeführt von Susanna Mälkki auf Platz 21. Marin Alsop, neue Chefdirigentin des RSO Wien, ist auf Platz vier der Frauen-Rangliste.

2016 waren sieben Frauen unter den Top 50 der zeitgenössischen Komponierenden. 2019 hat sich diese Zahl beinahe verdoppelt. 13 sind diesmal unter den Top 50 der meistaufgeführten Komponierenden. Angeführt von der Chormusikspezialistin Cecilia Mc Dowall.

Die Top 5 der zeitgenössischen Komponisten

Die am häufigsten aufgeführten zeitgenössischen Komponisten sind männlich und zum Großteil aus dem angloamerikanischen Raum: Nummer Eins ist John Williams. Nach dem US-Amerikaner folgen der Este Arvo Pärt, der Schotte James MacMillan und zwei weitere Komponisten aus den USA: Philip Glass und John Adams.

Und in Österreich?

Welche Rolle spielt zeitgenössische Musik in einer Weltgegend, in der im Laufe der Musikgeschichte so viel Bahnbrechendes geschehen ist? Bachtrack hat die Programme von 22 heimischen Veranstaltern und Orchestern ausgewertet. Nur in Japan wird weniger zeitgenössische Musik gespielt. In Schweden erklingt in gut jedem vierten Konzert ein Werk der Gegenwart. In Österreich und Japan wird man im Durchschnitt nicht einmal in jedem zehnten Konzert mit der Musik unserer Zeit konfrontiert.

Während Österreich Schlusslicht der großen Klassik-Nationen ist, wenn es um die Neue-Musik-Quote geht, findet man unter den bedeutendsten Komponierenden überproportional viele Komponierende aus Österreich.

Der bedeutendeste Komponist der Gegenwart

In einer großen internationalen Befragung unter Musikologen, Festivalleitern und Journalisten wurde 2017 ausgewertet, wer denn der bedeutendste Komponist der Gegenwart sei. Und, glaubt man der Umfrage unter Expertinnen und Experten, der bedeutendste lebende Komponist ist Georg Friedrich Haas, geboren 1953 in Graz. Zudem haben es zwei weitere Österreicher unter die ersten zehn geschafft, Bernhard Lang und der in der Schweiz geborene Österreicher Beat Furrer.

Drei unter den ersten zehn der Weltrangliste - ein Ergebnis, über das Sportreporter jubeln würden. Die österreichische Kompositionsszene ist also nachweisbar erfolgreich und bedeutend - bei uns stagniert allerdings die Zahl zeitgenössischer Kompositionen im Programm der großen Klassik-Tanker.

Grundlage der Studie

In die Untersuchungen eingeflossen sind die Programme der folgenden Institutionen:

  • Musikverein Wien
  • Konzerthaus Wien
  • Musikverein Graz
  • Wiener Staatsoper
  • Theater an der Wien
  • Oper Graz
  • Landestheater Linz
  • Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
  • Wiener Philharmoniker
  • Wiener Symphoniker
  • ORF Radio-Symphonieorchester Wien
  • Volksoper Wien
  • Salzburger Festspiele
  • Osterfestspiele Salzburg
  • Grafenegg
  • Bregenz Festspiele
  • Camerata Salzburg
  • Concentus Musicus
  • Brucknerhaus Linz
  • Styriarte
  • Arnold Schönberg Center
  • Schubertiade Hohenems / Schwarzenberg

Service

Ricordi - Haas is the most important living composer

Gestaltung

  • Rainer Elstner