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Plattform für Kulturgut

Europeana - Museen und Bibliotheken digital

Um Europa zu einem wirtschaftlich und kulturell starken Kontinent zu machen, beabsichtigt die EU ab September 2020 eine Stärkung der Plattform "Europeana". Seit der Gründung 2008 stellt "Europeana" europäisches Kulturerbe in digitalisierter Form zur Verfügung. Heute sind es insgesamt 60 Millionen Objekte aus 4.000 großen und kleinen europäischen Museen, Archiven und Bibliotheken. Besonders interessant in Zeiten der Coronavirus-Krise: das umfangreiche Angebot an Unterrichtsmaterial.

Europeana ist nicht nur eine Suchmaschine für fast 60 Millionen digitalisierten Kulturobjekte. Hier kann man auch in thematischen Sammlungen und Ausstellungen stöbern zu Themen wie Mode, Migration, Jugendstil oder europäische Sportgeschichte. Zudem gibt es mehr als 200 Online-Galerien zu unterschiedlichsten Themen, ganz aktuell z.B. Toilettenpapier oder Seife und Händewaschen. Viel Bedeutender ist gerade jetzt in der Coronavirus-Krise, dass Europeana auch eigene Abteilungen mit Materialien zum Schulunterricht anbietet.

Spannendes Unterrichtmaterial für alle Schulstufen

Max Kaiser, der in der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) die Abteilung Forschung und Entwicklung leitet, bedauert, dass dieses Angebot in Österreich noch kaum bekannt ist: "Es gibt Unterrichtmaterialen zu unterschiedlichsten Themen und Schulstufen. Zum ersten Weltkrieg, Frauengeschichte, es gibt Naturtöne, Materialien zu Charles Darwin, die sich Lehrer/innen herunterladen können und in den Schulunterricht einbauen."

Einer der Hauptlieferanten: ÖNB

Österreich liefert ganz besonders viel Content, die ersten Planungstreffen 2006 fanden in der Österreichischen Nationalbibliothek statt. Johanna Rachinger, die Generaldirektorin der ÖNB, erklärt: "Das hat damit zu tun, dass wir mit dem großem Public-Private-Partnership-Projekt mit Google über 600.000 Bücher digitalisieren konnten und die Metadaten dazu an Europeana geschickt haben. Dieses Recht haben wir uns in dem Vertrag mit Google ausbedungen. Außerdem haben wir ein Zeitungsdigitalisierungsprojekt, das wir aus eigenen Mitteln finanziert haben, mit weit über 20 Millionen Zeitungsseiten. Auch diese digitalen Inhalte können abgerufen werden - ebenso wie Bild-, Ton- oder Videodaten."

Demokratischer Zugang zu Wissen weltweit

Täglich stöbern 3.500 Menschen online in diesen österreichischen Zeitungen. Die Lesesäle besuchten vor der Krise täglich 700 bis 800 Leser. Ein gemeinnütziges europäisches Format wie Europeana wird sich neben einem gewinnorientierten Global-Player wie Google nur behaupten können, wenn möglichst viele Kulturschätze digitalisiert werden. Bisher sind es erst zehn Prozent, wie Kulturstaatsekretärin Ulrike Lunacek sagt: "Gerade in Krisenzeiten wie jetzt ist es umso notwendiger, unsere europäischen Kulturschätze allen Menschen zugänglich zu machen. Auch weil wir in Zukunft wohl nicht mehr so viel reisen können und wollen wie bisher."

Daher sollen Digitalisierungsprojekte ab September von der EU verstärkt gefördert werden. Über die Budgets wird gerade verhandelt.

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