Besatzungskinder, 1948

ÖNB/BLAHA

26. November 2012

Kinder des Feindes

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen in ganz Österreich und Deutschland sogenannte "Besatzungskinder" auf die Welt: aus Beziehungen zwischen einheimischen Frauen und Besatzungssoldaten, aber auch als Folge von Vergewaltigungen. Forscher gehen heute von mindestens 20.000 Besatzungskindern in allen vier Besatzungszonen in Österreich aus.

Kinder sowjetischer und "farbiger" französischer Besatzungsangehöriger oder schwarzer GIs bildeten eine "ideale" Angriffsfläche für rassische, ideologische und moralische Vorurteile, was zum Teil auch eine Folge der NS-Propaganda war. Sie galten als Kinder des "Feindes", obwohl die Väter de jure keine Feinde mehr waren. Ein Forschungsprojekt des Ludwig-Boltzmann-Instituts (LBI) für Kriegsfolgenforschung soll erstmals einen Überblick über die Situation der Besatzungskinder in den unterschiedlichen Besatzungszonen Österreichs, ihre Sozialisations- und Lebensbedingungen sowie ihre weiteren Biografien geben.

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