Gebetsnuss

BERGBAU UND GOTIKMUSEUM LEOGANG

Das Objekt der Begierde

Bergbau- und Gotikmuseum Leogang

Das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang liegt im Ortsteil Hütten der Salzburger Gemeinde Leogang, unweit vom Zeller See und an der Grenze zu Tirol. Gegründet hat es der heutige Museumsdirektor Hermann Mayrhofer vor dreißig Jahren. Sein Interesse an der Geschichte des Ortes und der Bewahrung dieser für künftige Generationen bewog ihn damals zu diesem Schritt – und das obwohl die Ausgangslage denkbar schlecht war: Er startete mit null Exponaten, heute sind es knapp 3.000.

Zunächst konzentrierten sich Mayrhofers Bemühungen darauf, die rund 3200 Jahre alte Bergbaugeschichte in Leogang sichtbar zu machen. Dabei stand und steht die Blütezeit des Bergbaus zur Zeit des Mittelalters im Mittelpunkt, und Mayrhofer stellte sein Museum unter das Motto „Blühender Bergbau ist blühende Kunst“. Die Erweiterung des Fokus auf gotische Kunst, allen voran der Darstellung von Bergbauheiligen, war damit ein logischer Folgeschritt in der Ausrichtung des Museums.

Welche Bedeutung der Bergbau für die Kunst hatte, soll auch anhand der Ausstellung „Bergmann- Bischof – Kaiser“ gezeigt werden.

Gebetsnuss

Gebetsnuss der Maria von Burgund.

BERGBAU UND GOTIKMUSEUM LEOGANG

Das Herzstück dieser Ausstellung rund um Kaiser Maximilian I. ist auch unser Objekt der Begierde: Die Gebetsnuss der Maria von Burgund, Maximilians Ehefrau. Die kleine, etwa walnussgroße Kugel besteht aus Buchsbaumholz und lässt sich aufklappen. Im Inneren sind auf beiden Hälften detailreich geschnitzte Darstellungen von Bergbauheiligen, sowie von Kaiser Maximilian und Maria von Burgund selbst zu sehen. Die Gebetsnuss ist vermutlich um 1470 in Flandern entstanden, die Anfertigung dauerte mehrere Jahre. Als Anhänger an ihrem Rosenkranz trug sie Maria von Burgund stets bei sich.

In Leogang erzählen aber nicht nur die Exponate von der Geschichte, auch die Gebäude selbst stammen zum Teil aus dem Mittelalter und wurden denkmalgerecht saniert. Gleich vor dem Museum befindet sich die denkmalgeschützte Knappenkapelle St. Anna. Eine Mal- und Schnitzstube im Museum, sowie eine reaktivierte Schmiede im Dorf sollen Jahrhunderte altes Kunsthandwerk in seiner traditionellen Form nachvollziehbar machen. Ein persönliches Anliegen von Museumsgründer Hermann Mayrhofer: „Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht wo er steht und kennt auch den Weg in die Zukunft nicht.“

Gestaltung: Julia Sahlender

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