Radiokolleg, 10. September 2020

Positionen in der Kunst: Christoph Schlingensief

Er gehört zu den prägenden Kunstschaffenden der 1990er und Nullerjahre und überschritt in seiner Arbeit sämtliche Genregrenzen. Der 1960 in Oberhausen geborene und 2010 verstorbene Christoph Schlingensief war einer der letzten Kunstschaffenden, den man als Universalkünstler bezeichnen kann.

Schlingensief startete seine Karriere im Undergroundfilm und wurde später zu einem der bedeutendsten Theatermacher seiner Generation. An der Berliner Volksbühne setzte er neue Akzente, arbeitete mit Laien und baute ein inklusives Ensemble auf, das ihn auch bei seinen Kunstaktionen im öffentlichen Raum begleitete. 2004 inszenierte Schlingensief den "Parsifal" in Bayreuth. 2011 wurde er posthum mit dem Goldenen Löwen bei der Kunstbiennale in Venedig ausgezeichnet. Im Jahr 2000 ließ Schlingensief auf Einladung der Wiener Festwochen einen Container neben der Wiener Staatsoper aufstellen und sorgte mit seiner Aktion "Bitte liebt Österreich!" für Aufruhr.

Christine Scheucher

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