Neue Musik im Härtetest

Pauline Oliveros - "A Little Noise in the System"

„Staubsauger kaputt“ ist Peter Kliens erste Assoziation zu „A Little Noise in the System" von Pauline Oliveros. Die US-amerikanische Synthesizer-Pionierin hat mit diesem Werk erstmals etwas in den Mittelpunkt einer Komposition gestellt, das man sonst unterdrücken möchte: das Rauschen. Volkmar Klien empfiehlt: laut aufdrehen und sich in den Wind dieser Klänge hängen.

Pauline Oliveros wurde 1932 in Texas geboren. Sie schrieb Orchester- und Kammermusik - und sie war eine Pionierin der elektronischen Musik. Sie war Mitbegründerin des San Francisco Tape Music Center und Direktorin des Center for Music Experiment an der University of California. Pauline Oliveros starb 2016. Ihre Idee von der Verbindung von Meditation und Musik wird dort heute am New Yorker Center For Deep Listening fortgeführt.

Die Klien-Brüder über "A Little Noise in the System"

"Ganz spontan würde ich sagen: 'Das ist keine Musik, das sind Geräusche'".

Schule der Achtsamkeit

"A Little Noise in the System" wurde 1967 in Echtzeit eingespielt. Pauline Oliveros nutzte dazu einen Moog-Synthesizer, Tonbandgeräte und Steckfelder - transportabel Mischpulte und Geräte zur einfachen Steuerung von Synthesizern wie heute gab es noch nicht. Sie nannte dieses Setup "Expanded Instrument System" und begann mit Störgeräuschen als Ausgangsmaterial zu arbeiten.

"Listening is not the same as hearing and hearing is not the same as listening."

1988 machte Pauline Oliveros prägende Hörerfahrungen - in einer fünf Meter tiefen Zisterne im Staat Washington. In der Tiefe der Zisterne hat sie Werke aufgenommen - und leitete daraus den Namen für ihren Zugang zur Musik ab: Deep Listening - tiefes Hören. Deep Listening bedeutet, achtsam auf alles Hörbare zu hören. Für Pauline Oliveros waren alle Klänge schön.

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Pauline Oliveros
YouTube - A Little Noise In The System

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