Maryanne Amacher - "A Step Into It"

6. April 2021, 11:53

Maryanne Amacher wird 1938 in Pennsylvania geboren. Die Schülerin von Karlheinz Stockhausen studiert in den USA, in Salzburg und in Großbritannien. Ihre wichtigsten kompositorischen Arbeiten sind für bestimmte Orte konzipiert: 1967 führt sie Soundscapes aus verschiedenen Teilen Buffalos via Telefonleitungen zusammen. Mit ausgetüftelten Lautsprecheraufstellungen - etwa gegen die Wände eines Raumes gerichtet - kreiert sie psychoakustische Illusionen von räumlich wahrnehmbaren Klängen.

Ihre Ohren werden Klänge abgeben

"Wenn sie die Töne dieser Musik in der richtigen Lautstärke spielen - und die ist ziemlich laut - werden diese ihre Ohren zu neurophonen Instrumenten machen. Ihre Ohren werden Klänge abgeben, die direkt aus ihrem Kopf zu kommen scheinen." Maryanne Amacher

Sie beschäftigt sich zudem mit psychoakustischen Phänomenen, bei denen im Ohr selbst Klänge entstehen. Das klingt so, als hätte man einen kleinen Lautsprecher im Ohr. Sie ist die erste, die diese Phänomene systematisch künstlerisch untersucht. 2005 erhält sie den Prix Ars Electronica in der Kategorie Digital Musics für ihr Projekt "TEO! A sonic sculpture". Maryanne Amacher stirbt 2009 in Kingston, New York.

Wandernde Klangereignisse

Das Stück "A Step Into It, Imagining 1001 Years - Entering Ancient Rooms" wird 1995 in der Minoritenkirche Stein in der Wachau uraufgeführt, mit Mitgliedern des Klangforum Wien und der Komponistin selbst. Das für diesen Ort konzipierte Werk macht den gotischen Baum zu einem Raum des erweiterten Sehens und Hörens. Klangereignisse wandern durch den Raum, erscheinen weit entfernt oder im Hörer selbst.

Peter und Volkmar Klien vergeben Härtegrade für Neue Musik zwischen 1 (leicht bekömmlich) und 10 (unhörbar). Um zu hören, welches Urteil sie über "A Step Into It" fällen, starten Sie bitte das Video.

Service

Vimeo - Maryanne Amacher, Sound Characters

Übersicht

• Klien und Klien. Neue Musik im Härtetest